22.10.1895 Joensuu (Finnland), 28.5.1980 Helsinki. Sohn des Otto Wilhelm Neovius (1906 Namensänderung in N.) und der Margarete Henriette Louise geb. Romberg, aus einer dt. Mathematikerfamilie. 1) 1919 Mary Elise Selin, 2) 1958 Sinikka Sisko Kallio. Ab 1913 Stud. der Mathematik in Helsinki, 1919 Promotion. 1922-26 PD, 1926-47 o. Prof. für Mathematik an der Univ. Helsinki, 1941-45 Rektor. 1946 Übersiedlung in die Schweiz. 1946-49 o. Prof. und 1949-63 Honorarprof. mit Dauerlehrauftrag an der Univ. Zürich. 1948-65 Mitglied der Akad. Finnlands, 1963 Rückkehr nach Finnland, 1965-70 Kanzler der Univ. Turku. 1959-62 Präs. der International Mathematical Union. N. legte mit seiner Dissertation über ein Wertannahmeproblem für beschränkte analyt. Funktionen die Grundlage für die sog. Nevanlinna-Pick-Interpolation. 1945 musste er als Rektor der Univ. Helsinki zurücktreten, weil er im 2. Weltkrieg dem Freiwilligenkomitee des finn. SS-Bataillons vorgestanden hatte. In Zürich baute N. eine Schule der Funktionentheorie, der Banachräume usw. auf. Er erhielt zahlreiche Gastdozenturen an versch. Universitäten sowie Ehrendoktorate. 1981 schuf die IMU den Nevanlinnapreis für Informatik, der seither alle vier Jahre mit den Fieldsmedaillen verliehen wird.
Quellen und Literatur
- O. Lehto, Erhabene Welten, 2008 (finn. 2001), (mit Werkverz.)
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 22.10.1895 ✝︎ 28.5.1980 1895-10-221980-05-28 |