Führende schweiz. Handelsgesellschaft, gegr. 1859 als Missions-Handlungs-Gesellschaft, seit 1928 B. Bis 1917 lag die Geschäftsleitung bei der Basler Mission. Kapitalgeber sind wenige Basler Familien. Die B. belieferte Missionsstationen an der Goldküste (heute Ghana) und in Südindien mit europ. Waren und betrieb Grosshandel mit Palmöl, Kakao und Baumwolle. Ab 1882 dienten Webereien und Ziegeleien in Südindien als Arbeitsplätze sowie als Stätten der Erziehung für Bekehrte. 1916 beschäftigte die B. weltweit 6'500 Personen. 1916-19 enteignete Grossbritannien nach und nach den als feindlich eingestuften Besitz der B. in Afrika und Indien. Die Rückgabe erfolgte 1928 (Goldküste) bzw. 1952 (Indien). 1921 gründete der Präs. der B., Wilhelm Preiswerk, die Union Trading Company International (UTC) als Betriebsgesellschaft für die Goldküste. 1928 löste sich die B. von der Basler Mission und wandelte sich in eine Holding-Gesellschaft um. Handel und Produktion wurden danach durch die UTC als Tochtergesellschaft der B. ausgeübt. Gemäss der statutar. Verpflichtung ging stets ein Teil des Gewinns an christl. Werke. In den 1960er Jahren erzielte die B. mit ca. 6'000 Beschäftigten Umsätze von ca. 1 Mrd. Fr. Die UTC war bis in die 1970er Jahre v.a. in Nigeria und Ghana (Betrieb von Farmen, Ausbildungszentren und Warenhäusern, Verkauf von Autos und Landwirtschaftsmaschinen, Export von Kakao) sowie in Deutschland und der Schweiz (Textilproduktion) tätig. Polit. Veränderungen um 1960 (Dekolonisierung) und die Abwertung afrikan. Währungen Ende der 1980er Jahre zwangen zur örtl. Diversifikation. 1995 umfasste die weltweite Tätigkeit der UTC International AG den Handel und die Produktion von Konsumgütern auf allen Kontinenten. 1977-96 war sie zudem Mehrheitsaktionärin von Jelmoli. Die Muttergesellschaft B. AG zählte 1990 ca. 8'000 Beschäftigte und wies einen Umsatz von ca. 2,8 Mrd. Fr. aus. 1997 fusionierte die UTC International AG mit der B. AG. Diese war 1998 in Umwandlung in eine Finanz-Holding ohne operative Tätigkeit begriffen.
