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ErnstZermelo

27.7.1871 Berlin, 21.5.1953 Freiburg im Breisgau, Deutscher. Sohn des Theodor, Gymnasialprofessors, und der Maria Auguste geborene Zieger. 1944 Gertrud Seekamp. 1889 Studium der Mathematik, Physik und Philosophie an den Universitäten Berlin, Halle-Wittenberg und Freiburg im Breisgau, 1894 Promotion an der Universität Berlin, 1894-1897 Assistent bei Max Planck in Berlin, 1899 Privatdozent, 1905 Titularprofessor an der Universität Göttingen, 1906 Erkrankung an Tuberkulose, Kuraufenthalte in den Schweizer Alpen. 1910 ordentlicher Professor für Mathematik an der Universität Zürich, 1916 Rücktritt infolge erneutem Ausbruch der Tuberkulose, Kuraufenthalte in der Schweiz und im Südtirol. 1926 Honorarprofessor an der Universität Freiburg im Breisgau, 1935 Rücktritt nach Anfeindungen wegen Verweigerung des Hitlergrusses, 1946 Wiedereinsetzung ohne Lehrverpflichtung. Im Anschluss an Georg Cantor und David Hilbert befasste sich Ernst Zermelo mit Problemen der Mengenlehre und bewies 1904 unter Zuhilfenahme des von ihm formulierten Auswahlaxioms den Wohlordnungssatz. Da sein erster Beweis auf Kritik stiess, publizierte er 1908 einen neuen Beweis und lieferte zugleich wichtige Beiträge zur Grundlegung der Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre. Während seiner Zürcher Jahre zeigte er, vereinfacht ausgedrückt, dass endliche Spiele wie Schach eine eindeutige Lösung besitzen (Satz von Zermelo). Er gehört damit zu den wichtigsten Vorläufern der späteren formalen Spieltheorie.

Quellen und Literatur

  • Collected Works, 2010-
  • Universitätsarchiv Freiburg i.Br., Nachlass
  • G.H. Moore, Zermelo's axiom of choice, 1982
  • H.-D. Ebbinghaus, Ernst Zermelo, 2007
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 27.7.1871 ✝︎ 21.5.1953

Zitiervorschlag

Erwin Neuenschwander: "Zermelo, Ernst", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/043140/2014-02-12/, konsultiert am 06.12.2024.