11.1.1922 Budapest, 8.4.2006 Pasadena (Kalifornien), ursprünglich isr., später kath., Ungare, später Bürger der USA. Sohn des György, höheren Reedereiangestellten, und der Gabriella geb. Csillag. 1950 Lidia (Lia) Leonardi, aus Italien. 1932 Übersiedelung nach Wien, 1938 nach Italien, 1939 nach Brüssel, wo T. im Institut Meurice eine Ausbildung in Chemie begann. 1940-43 Mitarbeiter im Büro eines Patentanwalts in Mailand. Nach seiner Flucht in die Schweiz 1943 studierte T. bis 1946 an der EPUL (Abschluss als Ingenieur-Chemiker). 1946-48 wirkte er als wissenschaftl. Mitarbeiter am Physikal. Institut der ETH Zürich, dann bis 1950 als Assistent für Physik bei Paul Scherrer. Nach der Promotion 1950 lehrte er 1951-76 an der Univ. Chicago (zuerst als Instructor, ab 1956 als Prof.). Daneben war er Gastprof. am Caltech (Kalifornien), an der Northwestern University (Illinois), am Cern in Genf, an der Harvard University und an den Univ. von New York und Löwen (Belgien). 1976-89 war er o. Prof. für Physik an der ETH Zürich und 1981-83 Vorsitzender des Cern-Wissenschaftsrats. Die wichtigsten Ergebnisse von T.s Arbeiten stammen aus dem Gebiet der schwachen Wechselwirkung, v.a. der Leptonen, wofür er 1991 (zusammen mit Maurice Goldhaber) den Wolf-Preis erhielt. 2003 auswärtiges Mitglied der Royal Society London. Zahlreiche Ehrendoktorate und Ehrungen.
Quellen und Literatur
- Festi-Val, Fs. for Val T., hg. von K. Winter, 1988 (mit Werkverz.)
- S. Lippincott, «A Conversation with Valentine L. T.», in Physics in Perspective 9, 2007, 434-467; 10, 2008, 77-109
- L.M. Brown, «Valentine Louis T.», in Biographical Memoirs of the Fellows of the Royal Society 55, 2009, 291-304
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 11.1.1922 ✝︎ 8.4.2006 1922-01-112006-04-08 |