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Heimberger Brüder

David Tschanz gründete mit Rudolf Gasser (1720-71), den Brüdern Christian (1721-66) und Hieronymus Stübi (1714-96) die pietist. Bewegung der H., auch Oberländer Brüder genannt. Im Simmental, Saanenland, Frutigtal, in Thun und Umgebung entstanden diverse Bruderschaften, deren Merkmale die Anrede "Bruder und Schwester", der Bruderkuss und spontane Versammlungen (sog. Dorfstündlein) waren. Ihre religiösen Grundlagen sind die Rechtfertigungslehre von 1749, das Bekenntnis von 1780 und der Berner Synodus (Kirchenordnung) von 1532. In den Gottesdiensten der H. ragten Berichte über eigene religiöse Erlebnisse und das Singen Köthnischer Lieder heraus. Die H. waren kirchentreu und gehorsam gegen die Obrigkeit. Die Gemeindemitglieder versammelten sich jährlich beim sog. Bruderdorf in Heimberg. Im 19. Jh. löste sich die Bewegung allmählich auf; z.T. fand sie Anschluss an die evang. Gesellschaft des Kt. Bern.

Quellen und Literatur

  • S. Reichenbach, Die Heimberger oder Oberländer Brüder, evang.-theol. Akzessarbeit Bern, 1988
Weblinks

Zitiervorschlag

Vreni Blum: "Heimberger Brüder", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.12.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/043902/2007-12-05/, konsultiert am 09.12.2024.