um 1602, 14.10.1669 Lauzon (Quebec), katholisch, wahrscheinlich aus dem Kanton Freiburg (Familie Mivelaz). Charlotte Mongis (auch Maugis oder Mauger). Pierre Miville, genannt der Schweizer, arbeitete zunächst als Schreinermeister und diente anschliessend in der Garde des Kardinals Richelieu in La Rochelle. Von dort brach er zusammen mit seiner Frau und seinen sechs Kindern nach Neufrankreich auf. Nach der Ankunft in Nordamerika Ende August 1649 erhielt er im Oktober, gleichzeitig mit seinem Sohn François Miville, Land in der Herrschaft Lauzon am rechten Ufer des St.-Lorenz-Stroms gegenüber der Stadt Quebec. Im Juli 1665 überliess der Vertreter des französischen Königs ihm und seinen Söhnen François und Jacques Miville sowie vier weiteren Schweizern ausgedehnte Ländereien in Grande-Anse (Sainte-Anne-de-la-Pocatière), die den Namen Canton des Suisses fribourgeois erhielten. Als einer der ersten europäischen Siedler in Kanada wurde Miville zum Unterhauptmann (capitaine en second) der Miliz der Herrschaft Lauzon ernannt. 1672 wurde sein Sohn Jacques, genannt Deschênes, Herr des Lehens Bonne-Rencontre am Fluss Chaudière. Die Nachkommen von Pierre Miville leben noch heute in Kanada; laut genetischer Genealogie steht ihr Vorfahre an siebter Stelle in der demografischen Entwicklung von Quebec.
Quellen und Literatur
- Brown, George William; Trudel, Marcel et al. (Hg.): Dictionnaire biographique du Canada, 1, 1966, S. 522.
- Bovay, Emile Henri: Le Canada et les Suisses, 1604-1974, 1976, S. 3-5, 8, 151, 241-245.
- Ouimet, Raymond: Pierre Miville. Un Suisse en Nouvelle-France, 2020.
- Gendreau-Hétu, Pierre: «Pierre Miville, Jacob Bettex et lignées ADNy. Sur la piste génétique de souches romandes du Québec», in: Revue vaudoise de généalogie et d'histoire des familles, 29, 2016, S. 11-28.
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ um 1602 ✝︎ 14.10.1669 1669-10-14 |