1454, 9.9.1503 Montpellier. Sohn des Rudolf (->). Halbbruder des Olivier (->). 1478 Maria von Savoyen, Tochter des Gf. Amadeus IX. und der Yolande de France, Schwester Kg. Ludwigs XI. Wie sein Vater durchlief H. ab 1470 eine brillante diplomat. und militär. Karriere im Dienst des Hzg. von Burgund. Er nahm an den Feldzügen Karls des Kühnen teil und kämpfte 1476 in den Schlachten von Grandson und Murten. Nach dem Tod Karls des Kühnen 1477 in der Schlacht von Nancy und bevor H. 1487 von seinem Vater die Grafschaft Neuenburg übernahm, trat er in den Dienst des Kg. von Frankreich. Nach dem Rückfall des Herzogtums Burgund an die franz. Krone wurde er Marschall von Burgund. Mit seiner Heirat bekräftigte er seine polit. Einstellung. Als Vertrauter Karls VIII. und Ludwigs XII. war er ab 1484 Mitglied des königl. Rats. Die franz. Krone überhäufte ihn mit Ämtern und Titeln. So wurde er 1483 Mitglied des St.-Michael-Ordens, 1491 Grosskämmerer Frankreichs und im gleichen Jahr Gouverneur der Provence. H. übte grossen Einfluss auf die Politik Frankreichs in Burgund aus, auf das Maximilian I. nach seiner Heirat mit Maria von Burgund Anspruch erhob. Als Mann des Hofes und der Macht verwaltete H. die Grafschaft Neuenburg aus der Ferne. Dennoch verteidigte er wie sein Vater seine Rechte und Privilegien. Er führte die väterl. Politik der Zusammenarbeit mit den Eidgenossen weiter, die gegen Kg. Maximilian I. gerichtet war. H.s Hang zum Reichtum widerspiegelt sich in der von ihm initiierten pracht- und kunstvollen Ausstattung des Schlosses Neuenburg.
Quellen und Literatur
- A. Bovet, Philippe de H., maréchal de Bourgogne, gouverneur et grand sénéchal de Provence (1454-1503), Diss. Ecole nationale des chartes Paris, Ms., 1918
- Hist.NE 1
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 1454 ✝︎ 9.9.1503 1503-09-09 |