5.3.1625 Paris, 16.6.1707 Paris, kath.; Tochter des Henri II. d' Orléans-Longueville und der Louise de Bourbon-Soissons. 1657 Heinrich II. von Savoyen, Hzg. von N. (1659). Als gebildete, starke Persönlichkeit begleitete N. ihren Vater zu jenen Unterhandlungen, die 1648 zum Westfäl. Frieden führten, und beteiligte sich mit ihm an der Fronde, bevor sie sich Kardinal Jules Mazarin anschloss. In ihren „Mémoires“ (1709) schildert sie diese Zeit. Nach dem Tod ihres Halbbruders Charles-Paris 1672 und wegen der Demenz ihres anderen Halbbruders Jean-Louis-Charles, genannt der Abt von Orléans, erhob sie vergeblich Anspruch auf das Fürstentum Neuenburg. Ludwig XIV. entschied zugunsten des Abts, der unter die Vormundschaft seiner Mutter Anne Geneviève de Bourbon gestellt wurde. N., die sich in der näheren Umgebung des Fürstentums aufhielt, wurde nach blutigen Zwischenfällen 1673 vom König nach Frankreich zurückberufen. Nach Anne Genevièves Tod 1679 übernahm N. die Vormundschaft über ihren Halbbruder, die man ihr 1682 wieder entzog. Bei dessen Tod 1694 erkannte ihr das Gericht der Drei Stände von Neuenburg das Fürstentum zu, ungeachtet der Proteste des Prinzen von Conti, den das Parlament in Paris zum rechtmässigen Erben erklärt hatte. Die beiden Rivalen kamen 1699 nach Neuenburg, um ihre Rechte zu verteidigen. Dank namhafter Unterstützung durch Bern trug N. den Sieg davon. Mit ihrem Tod erlosch die Linie Orléans-Longueville und Neuenburg fiel an den Kg. von Preussen zurück.
Portrait de la duchesse de Nemours, Princesse de Neufchâtel et de Vallangin. Öl auf Leinwand von Hyacinthe Rigaud, 1705, 147,5 x 115 cm (Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne, Schenkung Germaine Sevastopoulo, 1955, Inv. 1955-003).
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Variante(n) | Marie d'Orléans-Longueville (Taufname)
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Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 5.3.1625 ✝︎ 16.6.1707 1625-03-051707-06-16 |