Ursprünglich aus dem Kanton Bern stammende Familie in Argentinien, begründet von Johann (->), der 1874 dorthin ausgewandert war. Der aus phonetischen Gründen vollzogene Namenswechsel von Allemann auf Alemann wurde 1904 von der Schweizer Regierung genehmigt. Die Familie stellte eine Reihe bedeutender Wirtschaftsführer und Politiker. Das von Johann begründete Druck- und Verlagsunternehmen ("Argentinische Tageblatt") wurde durch seine Söhne Moritz (1858-1908), Theodor (1863-1925) und Ernst (1864-1936) übernommen und ausgebaut. Theodors Sohn Máximo (1901-1986) war 1935-1943 Generaldirektor im Finanzministerium. Sein Bruder Ernesto Fernando (1893-1982) studierte in Bern und an den Universitäten München, Berlin und Heidelberg, wo er 1915 doktorierte. Er übernahm 1925 die Leitung des Unternehmens und gründete 1934 die Pestalozzi-Schule in Buenos Aires, die im Zweiten Weltkrieg von den 176 deutschsprachigen Schulen Argentiniens als eine der beiden einzigen antinazistisch eingestellten galt. Sein Sohn Roberto Teodoro (1922-2020), der an der Universität Bern Ökonomie studiert und an der Universität Buenos Aires in Rechts- und Sozialwissenschaften promoviert hatte, wurde 1961 und erneut 1982 Wirtschaftsminister sowie 1963 Botschafter Argentiniens in Washington. Der zweite Sohn, Juan Ernesto (1927), war 1976-1981 Staatssekretär für Finanzen. Mauricio (1928), Sohn des Hans und Enkel des Moritz, wurde 1972 Landwirtschaftsminister der argentinischen Provinz Misiones. Er emigrierte 1973 nach Neuseeland. Nach wie vor ist das Unternehmen als GmbH im Familienbesitz, und ein Mitglied der Familie (Eduardo Alemann) ist Direktor des "Argentinischen Tageblatts".
Quellen und Literatur
- Argentin. Tageblatt, 29.4.1983; 29.4.1989
- P. Alemann et al., Los Suizos en la Argentina, 1995
Kurzinformationen
Variante(n) | Alemann
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