7.6.1930 Twann, 21.1.2020 Neuenburg, reformiert, von Grindelwald. Sohn des Otto Gsteiger, Lehrers, und der Hanna geborene Lüthi. Pierrette Favarger. Nach einem geisteswissenschaftlichen Studium in Bern und Paris sowie dem Doktorat 1956 arbeitete Manfred Gsteiger 1961-1966 für die Literaturabteilung von Radio Bern und 1966-1975 für die Neue Zürcher Zeitung. 1966 wirkte er als Privatdozent und 1967-1992 als Lehrbeauftragter an der Universität Neuenburg. 1971-1972 und 1976 war er Gastprofessor an der Universität Illinois, ab 1972 ausserordentlicher Professor und 1981-1996 ordentlicher Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Lausanne. Gsteiger galt als Spezialist für die französischen Symbolisten (seine Habilitationsschrift von 1971 behandelt deren Rezeption in Deutschland) und schrieb Romane (Den Vater begraben 1993). Er bemühte sich um die kulturelle Vielfalt der Schweiz, die er einem breiten Publikum bekannt machen wollte (Westwind 1968). Verdienste erwarb er sich um die Deutsch- und Westschweizer Literatur (Die zeitgenössischen Literaturen der Schweiz 1974, französisch 1978). So gehörte er auch zu den Mitgründern der CH-Reihe (Werkübersetzungen) und rief 1985 die Schweizerische Gesellschaft für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft sowie die Zeitschrift Colloquium helveticum ins Leben.
Quellen und Literatur
- Giraud, Yves; Stäuble, Michèle (Hg.): Festschrift für Manfred Gsteiger zu seinem 65. Geburtstag, 1995.
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 7.6.1930 ✝︎ 20.1.2020 1930-06-072020-01-20 |