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MinaHofstetter

Mina Hofstetter, die Ernährungsreformerin und Pionierin des biologischen Landbaus, fotografiert in den 1930er Jahren © KEYSTONE.
Mina Hofstetter, die Ernährungsreformerin und Pionierin des biologischen Landbaus, fotografiert in den 1930er Jahren © KEYSTONE.

22.3.1883 Stilli, 21.12.1967 Ebmatingen (Gem. Maur), ref.; 1907 Ernst H., Schreiner. Nach der Schule arbeitete H. als Dienstmädchen in Genf und Berlin. 1915 erwarb ihr Mann auf ihr Drängen hin den Hof Stuhlen in Ebmatingen. In den 1920er Jahren übernahm H., die nach einer schweren Krankheit Vegetarierin geworden war, die Landwirtschaft, während ihr Mann sich wieder ganz dem Schreinergewerbe zuwandte. Ab 1927 führte sie den Betrieb viehlos, machte Versuche über Reihensaaten und führte mit Unterstützung des Schweiz. Bauernsekretariates Buchhaltung. Ab Anfang der 1920er Jahre war H. in der Freiwirtschaftsbewegung aktiv und unterhielt Kontakte mit anderen Pionieren des biolog. Landbaus im deutschsprachigen Raum. Ab 1924 publizierte sie in der Zeitschrift "Tao", später auch in anderen, der Lebensreformbewegung nahestehenden Publikationen. 1928 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Gertrud Stauffacher die Schrift "Brot. Die monopolfreie Lösung der Getreidefrage durch die Schweizerfrau". Danach folgten unter ihrem eigenen Namen mehrere Schriften zum biolog. Landbau und zur viehlosen Landwirtschaft. H. hielt im In- und Ausland zahllose Vorträge und veranstaltete auf ihrem Hof Kurse über die Ernährung, das Sonnenbaden und die Freiwirtschaftslehre. Der 1936 auf dem Hof über dem Greifensee erbaute Seeblick, eine Lehrstätte für biolog. Landbau, wurde zum Treffpunkt der Ernährungsreformer. Hier wurde 1947 auch die Genossenschaft Biolog. Landbau (heute Bioterra) gegründet, der sich in der Folge v.a. Klein- und Hobbygärtner anschlossen.

Quellen und Literatur

  • Gosteli-Stiftung, Worblaufen, Nachlass
  • P. Moser, «Am Anfang eine zarte Pflanze», in Bioterra, Mai 1997, 3-6
  • G. Vogt, Entstehung und Entwicklung des ökolog. Landbaus im deutschsprachigen Raum, 2000
Weblinks
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Kurzinformationen
Variante(n)
Mina Lehner (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 22.3.1883 ✝︎ 21.12.1967

Zitiervorschlag

Peter Moser: "Hofstetter, Mina", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/044783/2008-01-08/, konsultiert am 17.04.2024.