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Châtelain

Fam. wohlhabender Bauern aus Charquemont in der Franche-Comté, die in der jurass. Glasindustrie eine wichtige Rolle spielte. Mit der Heirat von Jean-Baptiste (1802) mit Françoise Grésely 1762 fand die Familie Eingang in die Kreise der Glasermeister. Jean-Baptiste erwarb 1765 Anteile an franz. Glashütten am Doubs in Blancheroche und in Le Bief d'Etoz. Die Glashütte Blancheroche stellte Fensterglas für den Schweizer Markt her. Während der Revolution übernahm der älteste Sohn Blaise Alexandre den Betrieb. Später stand ihm sein Bruder Célestin (1783-1864) zur Seite, dessen Gemahlin Sophie die Tochter des Glasermeisters Melchior Grésely war. 1805 pachtete Célestin die Glashütte von Roches (BE), 1817 kaufte er sie. Später arbeitete er mit solothurn. Glasmachern in Guldental zusammen. Er wurde Besitzer einer Glashütte in Moutier, die im 19. Jh. der grösste Industriebetrieb der Propstei war. 1842 übernahm sein Sohn Alfred (1821-1907) das Unternehmen. Dessen Sohn Alfred Joseph (1864-1942) gab das Handwerk seiner Väter auf und widmete sich ganz der Kunst.

Quellen und Literatur

  • Schweiz. Geschlechterbuch 1, 717-719; 6, 874-877
  • G.-J. Michel, «Familles verrières et verreries dans la principauté de Porrentruy aux XVIIe et XVIIIe siècle», in Actes SJE, 1985, 51-83
  • G.-J. Michel, Verriers et verreries en Franche-Comté au XVIIIe siècle, 1989

Zitiervorschlag

André Bandelier: "Châtelain", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.11.2003, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/045179/2003-11-12/, konsultiert am 15.01.2025.