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DominikZili

vor 1500 St. Gallen, 17.8.1542 St. Gallen, von St. Gallen. Vermutlich unehelicher Sohn des Heinrich Zili (->) und der Genoveva Sproll. Studium an den Universitäten Basel und Wien. 1521 Schulmeister seiner Vaterstadt. 1524 Mitglied der vierköpfigen Reformationskommission, ab 1525 Leser in der städtischen Pfarrkirche St. Laurenzen, später auch Prediger daselbst, 1526 Eherichter. Dominik Zili trat als Wortführer der zwinglianischen Reformation an Disputationen in St. Gallen, Baden, Bern und Basel auf. Als die Stadt St. Gallen vorübergehend das Münster besetzte, hielt er dort am 7. März 1529 vor über 3000 Zuhörenden die erste evangelische Predigt. Mit seiner Forderung nach Kirchenzucht setzte er sich nur teilweise durch. 1533 führte Zili im ersten Kirchengesangbuch der reformierten Schweiz die Traditionen des reformatorischen Liedguts zusammen. Er verfasste vermutlich auch die erste reformierte St. Galler Liturgie.

Quellen und Literatur

  • Zu Lob und Dank Gottes: das St. Galler Kirchengesangbuch von 1533, hg. von F. Jehle, 2010 (mit Nachwort und Bibl.)
  • P. Staerkle, Beitr. zur spätma. Bildungsgesch. St. Gallens, 1939, 273 f.
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ vor 1500 ✝︎ 17.8.1542

Zitiervorschlag

Frank Jehle: "Zili, Dominik", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.02.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/046415/2016-02-17/, konsultiert am 10.10.2024.