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JanCibula

7.1.1932 Klenovec (heute Slowakei),18.8.2013 Bern, kath., Tschechoslowake, seit 1985 von Bern. Sohn des Jan, Wandermusikers, und der Irène geb. Bikes. Eva Weber. 1951-57 Stud. der Medizin in Bratislava, 1961 Promotion. 1968 emigrierte C. aus persönl. Gründen in die Schweiz. 1973-2001 führte er eine Arztpraxis in Bern. C. gehörte zu jener Generation der sog. Zigeuner, die unter kommunist. Regimes erstmals weiterführende Schulen besuchte und in der Nachkriegszeit eine internat. Bürgerrechtsbewegung ins Leben rief. 1971 nahm C. am 1. Roma-Weltkongress in London teil, 1978 war er Mitorganisator des 2. Roma-Weltkongresses in Genf, wo die Internationale Roma Union (IRU) gegründet wurde, der C. als erster Präsident bis 1981 vorstand. Unter seiner Präsidentschaft wurde die IRU 1979 vom Wirtschafts- und Sozialrat der UNO als Nichtregierungsorganisation mit Konsultativstatus anerkannt. In der Schweiz unterstützte C. die Jenischen bei ihren Bemühungen um Anerkennung ihrer fahrenden Lebensweise. 1985 Kulturpreis des Kt. Bern. 2001 Nomination für den Friedensnobelpreis.

Quellen und Literatur

  • A. Thomas, I. Klimova, «The International Romani Union», in Between past and future, hg. von W. Guy, 2001, 157-219
  • B. Schär, "... wenn wir nicht mehr Zigeuner sein wollen, sondern Roma!". Roma-Eliten der Nachkriegszeit zwischen versuchter Interessenvertretung und den Versuchungen des Zigeunerdiskurses, Liz. Bern, 2003
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 7.1.1932 ✝︎ 18.8.2013

Zitiervorschlag

Bernhard Schär: "Cibula, Jan", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.12.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/048089/2013-12-17/, konsultiert am 19.02.2025.