5.8.1730 St. Gallen, 22.1.1788 Leipzig, reformiert, von St. Gallen. Sohn des David Anton (von Altenklingen), Rechtsgelehrten, und der Anna Elisabeth Högger. 1) um 1756 Susanna Regina Leroy, 2) 1780 Henrike Sechehaye, Tochter des Isaac, Kaufmanns. Studium der evangelischen Theologie in Utrecht, ab 1754 Prediger in Murten, Monsheim (Rheinhessen) und Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main, 1758 Prediger an der reformierten französisch-deutschen Gemeinde in Leipzig. Auf praktisch-moralische Lebensgestaltung und Entdogmatisierung bedacht, avancierte Georg Joachim Zollikofer über die Stadt und das kirchliche Umfeld hinaus zum gefeierten Kanzelredner und Popularisator der Aufklärungstheologie. Neben Predigtbänden veröffentlichte er unter anderem ein viel beachtetes, modernisiertes "Neues Gesangbuch" (1766) auch mit eigenen Liedern und übersetzte englische und französische Schriften. Er stand mit zahlreichen Schriftstellern und Gelehrten der Spätaufklärung im Briefwechsel, unter anderem mit dem befreundeten Johann Kaspar Lavater, dessen "Geheimes Tagebuch" (2 Teile, 1771-1773) er edierte. Auch Johann Wolfgang von Goethe hat ihn geschätzt.
Quellen und Literatur
- Predigten über die Würde des Menschen, 2 Bde., 1783
- Sämmtl. Predigten, 15 Bde., 1798-1804
- Briefwechsel zwischen Christian Garve und Georg Joachim Zollikofer, 1804 (Nachdr. 1999)
- F.W. Bautz, Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 14, 1998, 576-579
- "Gedanke ohne Empfindung ist selten wirksam", hg. von C. Schmelzer et al., 2009
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 5.8.1730 ✝︎ 22.1.1788 1730-08-051788-01-22 |
Systematik
Religion (Protestantismus) |