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Vorster

1596 in Diessenhofen eingebürgerte katholische Familie aus Oberösterreich. Nicht verwandt mit den reformierten Vorster, Medailleure und Siegelstecher, in Diessenhofen. Ab 1629 waren Mitglieder der Familie Baumeister, Stadtschreiber und Stadtarzt. 1642-1766 bekleideten sie ununterbrochen und abwechselnd das Amt des Schultheissen sowie Statthalters. Sie stellten zahlreiche Welt- und Ordensgeistliche und leisteten spanische sowie savoyisch-sardinische Dienste. Ausgehend von Johann Melchior (1631-1700), Schultheiss, teilte sich das Geschlecht in drei Zweige. Johann Ulrichs (1656-1724) Nachkommen wirkten über drei Generationen als Kanzler des Klosters Muri. Franz (->) wurde während der Restauration in den Kleinen Rat des Kantons Aargau gewählt. Von Franz Sebastian (1666-1738), dem Leibarzt des Kurfürsten und Erzbischof von Mainz, der 1717 mit seinen Nachkommen von Kaiser Karl VI. in den Reichsfreiherrenstand und 1732 in den Ritterstand erhoben wurde, stammten die Mainzer Vorster ab. Sein Sohn Johann Werner (1706-1770) stand in kaiserlichen Diensten. Der Zweig des Ratsherrn und Spitalmeisters Johann Melchior (1663-1730) existiert noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

Quellen und Literatur

  • StATG, Genealog. Forschungen von Hanns M. Vorster
  • V. Baumer-Müller, Diessenhofen in der Barockzeit, 2003

Zitiervorschlag

Verena Baumer-Müller: "Vorster", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.12.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/048545/2011-12-09/, konsultiert am 25.03.2025.