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FrançoisNaville

14.6.1883 Neuenburg, 3.4.1968 Genf, ref., von Genf. Sohn des Adrien (->). Violette Bonnard, Tochter des Albert Bonnard. Medizinstud. in Genf und Paris, 1907 Staatsexamen, 1910 Promotion. 1912 PD für Neurologie, 1928 ao. Prof. für Rechtsmedizin, 1934 o. Prof. und Leiter des Instituts für Rechtsmedizin an der Univ. Genf, 1948-50 Dekan der medizin. Fakultät. 1930-32 Präs. der Schweiz. Neurologischen Gesellschaft. N. widmete sich zunächst der Neurologie und der Kinderpsychiatrie, später der klin. Kriminologie. 1943 wurde er eingeladen, als Mitglied einer von den dt. Behörden einberufenen Expertenkomm. das Massaker an poln. Offizieren im Wald von Katyn (bei Smolensk) zu untersuchen. Als Privatperson, aber mit Einverständnis der Schweizer Behörden und des IKRK, nahm er daran teil. Der Kommissionsbericht hielt fest, dass die Hinrichtungen im März und April 1940 stattgefunden hatten, als sich der Wald von Katyn in sowjet. Hand befunden hatte. N. wurde zum Ziel polit. Angriffe und die Objektivität der Komm. wurde angezweifelt. Die Kritik hielt bis 1990 an, als sich die Sowjetunion offiziell zum Massaker bekannte. Oberstleutnant.

Quellen und Literatur

  • K. Karbowski, «Professeur François N. (1883-1968): son rôle dans l'enquête sur le massacre de Katyn», in Société des sciences médicales du Grand-Duché de Luxembourg, 2004, Nr. 1, 41-61
  • Katyn et la Suisse, hg. von D. Debons et al., 2009
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 14.6.1883 ✝︎ 3.4.1968

Zitiervorschlag

Jean de Senarclens: "Naville, François", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.11.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/048604/2010-11-02/, konsultiert am 24.04.2024.