1.1.1837 Hard (Vorarlberg), 13.9.1901 Hard, ref., von Ennenda. Sohn des Melchior, der mit seinen Glarner Schwägern Friedrich und Dietrich Schindler 1825 in Hard sowie später auch in Kennelbach und Lauterach (beide Vorarlberg) Textilfabriken gegründet hatte. 1861 Maria Schindler, Tochter des Dietrich. Privatunterricht, ab 1855 Chemiestud. am Polytechn. Institut in Wien, 1858 Promotion in Jena. J. modernisierte den väterl. Betrieb und erweiterte das Absatzgebiet, hatte aber ein gespanntes Verhältnis zu den Arbeitern. Der Radikal-Liberale übte als Ausschussmitglied der Vorarlberger Handelskammer und des Eisenbahnrats grossen Einfluss auf die Gemeindepolitik von Hard aus und bewirkte durch die schon von seinem Vater eingeleitete Förderung ref. Einwanderer aus der Schweiz bleibende Veränderungen (1862 Bau der ersten ref. Kirche in Bregenz). Als begeisterter Archäologe bereiste J. Pompeji und Ägypten und unterstützte die Freilegung des röm. Brigantium finanziell. Er war 1857 Mitbegründer des Vorarlberger Museumsvereins, 1877-1901 dessen Obmann sowie ab 1875 kaiserl.-königl. Konservator und Korrespondent der kaiserl.-königl. Zentralkomm. für Kunst und hist. Denkmäler. Er leistete eine namhafte Summe für den erst 1907 verwirklichten Neubau des Landesmuseums in Bregenz. 1880 Ritter des Franz-Josef-Ordens, 1890 kaiserl. Rat.
Quellen und Literatur
- Genealogie GL
- A. Jenny-Trümpy, Handel und Industrie des Kt. Glarus, Tl. 2, 1902, 320
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 1.1.1837 ✝︎ 13.9.1901 1837-01-011901-09-13 |
Systematik
Wirtschaft und Beruf |