Bedeutende Burganlage auf einem Bergsporn oberhalb des Dorfs P. BL. Die Ruine besteht aus einem Wohnturm über unregelmässigem Grundriss, einer Schildmauer und einer turmbewehrten Toranlage. Ferner fanden sich Reste jüngerer Bauten aus dem 15. und 16. Jh. Die ältesten Teile stammen wohl aus dem 13. Jh., die Anlage ist aber älter und dürfte eine Gründung der Verwandtschaftsgruppe Saugern-P. im 11. Jh. sein. Gegen 1200 erbten die Gf. von Thierstein von diesen die Burg. Ab dem 13. oder 14. Jh. war sie Lehenshoheit des Bf. von Basel und Hauptsitz einer Linie des Hauses Thierstein. 1356 erfuhr sie schwere Schäden durch das Erdbeben von Basel. Im 14. und 15. Jh. wurde P. von den Baslern mehrmals belagert. 1499 fand ein erfolgloser Angriff Solothurns auf P. statt. Nach dem Aussterben der Gf. von Thierstein 1519 fiel P. nach langen Verhandlungen 1522 an den Bf. von Basel und diente fortan als Sitz eines bischöfl. Landvogts. Im 16. Jh. erfolgten Neubauten, im Dreissigjährigen Krieg fügten ihr die Schweden Schäden zu. Um 1750 wurde die Burg verlassen und 1761 für den Abbruch versteigert.
Quellen und Literatur
- W. Merz, Die Burgen des Sisgau 3, 1910-11, 64-134
- W. Meyer, Burgen von A bis Z, 1981, 113-117