30.9.1884 Bern, 11.1.1973 Muri bei Bern, reformiert, von Suhr. Sohn des Friedrich Zehnder, Notars, und der Anna Maria geborene Simmen. 1934 Clara Martha Pulver. Paul Zehnder machte eine Lehre als Bauzeichner, anschliessend bereiste er Italien, Frankreich, Deutschland und Nordafrika. 1904-1909 absolvierte er ein Kunststudium in Dresden, Stuttgart und München (Malerei, Druckgrafik und Zeichnen). 1909-1914 führte er ein Atelier in Paris, danach siedelte er sich wieder in Bern an. 1910-1930 übernahm er verschiedene Aufträge für Wandmalereien. Zehnder liess sich vor allem von Michelangelo und Giotto inspirieren. Seine Wandbilder in der reformierten Kirche Diemtigen (1915-1917) sind hingegen vom Symbolismus und Jugendstil beeinflusst. Ab 1930 arbeitete er vorwiegend als Glasmaler, häufig zusammen mit Louis und Eugen Halter. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen die Ausmalung der Stadtkirche Winterthur (1923-1930) und der Fensterzyklus der Schlosskirche Interlaken (1950-1963; Glasmalerei). Zehnder pflegte zeitlebens eine enge Freundschaft mit dem Maler Viktor Surbek.
Quellen und Literatur
- Burgerbibliothek Bern, Bern, Nachlass Paul Zehnder.
- Pantli, Heinz: «Zehnder, Paul», in: Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst, Bd. 2, 1998, S. 1158-1159 (mit Bibliografie).
- Gerber-Visser, Gerrendina: «Fundstück. Der Künstler am Werk – Paul "Pablo" Zehnder», in: Berner Zeitschrift für Geschichte, 73/1, 2011, S. 48-51.
- Zeller, Alexia: «Andacht des Zittergrases. Zwischen dem Ephemeren und der Ewigkeit. Einleitung zu Paul Zehnders Vortrag "Plauderei über Fragen religiöser Malerei" vom 31.1.1956 in Bern sowie Auszüge daraus», in: Schweizerische St. Lukasgesellschaft (Hrsg.): Jahrbuch Kunst und Kirche 2019-2021, 2021, S. 34–39.
- Schindler, Magdalena: «Wandmalereien von Paul Zehnder in der Kirche Diemtigen», in: Berner Heimatschutz. Region Thun Kandertal Simmental Saanen (Hrsg.): Jahresheft 2022, 2022, S. 18-24.
Kurzinformationen
Variante(n) | Pablo Zehnder
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Lebensdaten | ∗︎ 30.9.1884 ✝︎ 11.1.1973 1884-09-301973-01-11 |