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MaxRuth

14.6.1877 St. Gallen, 1.3.1967 Bern, von St. Gallen. Sohn des Max Moritz Ruth, Kaufmanns, und der Sophie Anna geborene Kürsteiner. 1907 Erika Klea Studer, Tochter des Julius August Studer. Gymnasium in St. Gallen, Rechtsstudium in Bern, 1903 Promotion und 1907 Anwaltspatent in St. Gallen. 1909-1911 erster Gerichtsschreiber am Bezirksgericht St. Gallen, 1911-1916 Konkursbeamter in St. Gallen, 1917-1920 Vorsteher der Justiz- und Polizeiabteilung für Lebensmittelfürsorge sowie ausserordentlicher Vertreter der Staatsanwaltschaft für den Kanton St. Gallen. Anschliessend auf Bundesebene erster Adjunkt der Polizeiabteilung im Justiz- und Polizeidepartement (1920-1944, im Dienst bis 1945), 1943-1944 Leiter der dortigen Rekurssektion. 1945-1952 als Rechtsexperte des Bundes tätig. Max Ruth gilt als führender Theoretiker des schweizerischen Niederlassungs- und Bürgerrechts sowie der Flüchtlingspolitik (Asyl). Seine Rechtskonzeption war von Überfremdungsängsten (Fremdenfeindlichkeit) und männlichen Abstammungskriterien geprägt. Ruths defensive Bevölkerungspolitik richtete sich im Zweiten Weltkrieg vor allem gegen jüdische Flüchtlinge (Antisemitismus, Rassismus).

Quellen und Literatur

  • Mächler, Stefan: «Kampf gegen das Chaos – die antisemitische Bevölkerungspolitik der eidgenössischen Fremdenpolizei und Polizeiabteilung 1917-1954», in: Mattioli, Aram (Hg.): Antisemitismus in der Schweiz 1848-1960, 1998, S. 357-421.
  • Kury, Patrick: Über Fremde reden. Überfremdungsdiskurs und Ausgrenzung in der Schweiz 1900-1945, 2003.
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 14.6.1877 ✝︎ 1.3.1967

Zitiervorschlag

Patrick Kury: "Ruth, Max", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.08.2023. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049106/2023-08-22/, konsultiert am 10.11.2024.