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AdolfSpiess

3.2.1810 Lauterbach (Hessen), 9.5.1858 Darmstadt, lutherisch, aus Hessen, ab 1839 von Biel. Sohn des Johann Balthasar, Pfarrers, und der Luise geborene Werner. Amalia Lucie Maria Buri. 1816-1828 besuchte Adolf Spiess das von seinem Vater in Offenbach am Main (Hessen) gegründete Institut, in dem täglich Turnunterricht erteilt wurde. 1828-1832 studierte er in Giessen und Halle Theologie. Turnen war in fast allen deutschen Ländern untersagt, weil die Turnvereine als Brutstätten nationalistischer Aktivitäten galten. Daher wurde Spiess 1832 zuerst Hauslehrer in Assenheim und wanderte dann in die Schweiz aus. In Burgdorf, wo 1833 Friedrich Froebel unterrichtete, erteilte der stark von Friedrich Ludwig Jahn beeinflusste Spiess Zeichen-, Geschichts- und Turnunterricht. Ab 1835 gab er auch Turnstunden am Primarlehrerseminar in Münchenbuchsee, 1844 am Gymnasium und am Waisenhaus in Basel und 1845 an der dortigen Töchterschule. Zurück in Deutschland, war er 1848-1855 Turnlehrer in Darmstadt, wo er 1852 den Bau der ersten Schulturnhalle Hessens veranlasste. Spiess' Methode berücksichtigte beide Geschlechter und zielte auf Gehorsam und Disziplin. Sein Schaffen bedeutete einen Meilenstein für die Entwicklung des Schulturnens in der Schweiz und in Deutschland.

Quellen und Literatur

  • P.H. Geiss, Das Leben des Turnpädagogen Adolf Spiess (1810-1858), 1991
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 3.2.1810 ✝︎ 9.5.1858

Zitiervorschlag

Jean-Claude Bussard: "Spiess, Adolf", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.05.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049184/2010-05-03/, konsultiert am 29.03.2024.