Fam. unbekannter Herkunft, die um 1350 das Zürcher Bürgerrecht erwarb und dort im 19. Jh. ausstarb. Ein Zweig der O. ist seit dem 19. Jh. in Basel ansässig.
Zürcher Bürgerfamilie
Der Zunftmeister Rudolf, einer der reichsten und angesehensten Männer des 14. Jh., war der erste bekannte Zürcher O. Mit drei Kleinräten stand die Fam. im 15. Jh. auf dem Höhepunkt. Der genealog. Zusammenhang zwischen den spätma. O. und Christoph (1550) ist nicht zu rekonstruieren; von ihm stammten die späteren Familienzweige, darunter auch die Basler Linie, ab. In der frühen Neuzeit fungierten immer wieder einzelne Familienangehörige als Kleinräte und Landvögte; die meisten O. waren als Handwerker tätig, wie z.B. Hans Peter (->). Ein Zweig der Fam. erlangte im 17. Jh. durch Baumwollhandel grossen Reichtum. Die Nachkommen von Hans (1604-67), Amtmann in Embrach, waren ebendort Handwerker und bildeten den Embracher Zweig. Die Nachkommen von Hans Jakob (1685-1767) stellten über vier Generationen zahlreiche Geistliche.
Basler Linie
Pfarrer Johann Jakob (1817-97), Schwager des Jacob Burckhardt, begründete die Basler Linie und erhielt 1849 zusätzlich zum Zürcher das Basler Bürgerrecht. Die Fam. brachte einflussreiche Intellektuelle und Politiker hervor, wie seinen Enkel Albert (->) und seinen Urenkel Hans Rudolf (->). Durch die Heirat des Arztes und Basler Grossrats Jakob (1920-2006) mit Vera Hoffmann (->) 1948 wurden die O. zu Hauptaktionären der Firma Hoffmann-La Roche. Die zeitweise reichste Fam. der Schweiz zeichnete sich durch Mäzenatentum in den Bereichen Kunst, Musik, Museen und seit 1999 auch Fussball aus.
Quellen und Literatur
- StABS
- SWA, Dokumentenslg.
- C. Keller-Escher, Promptuarium genealogicum, o.J., (ZBZ)
- Schweiz. Geschlechterbuch 2, 396-398; 6, 448-454
- L. Vöchting-Oeri, Aus der Gesch. der Fam. Burckhardt, O., Sarasin, [1969]
- E. Usteri, «Zur Gesch. der O. von Zürich und Basel», in ZTb 1979, 1978, 46-118; 1980, 1979, 51-86
- Aktueller Stand der Fam. O. und Zugehörige, 1999