22.12.1932 Villmergen, 17.9.1997 Emmen, katholisch, von Mülligen. Hebamme und militante Aktivistin für die motorisierte Freiheit.

Johanna Würgler war die Tochter des Theodor Würgler, Tierarztes, und der Gertrud geborene Toeph. Nach der Ausbildung zur Hebamme wurde sie 1957 Lehrerin an der Hebammenschule Liestal. Wegen umstürzlerischer Umtriebe (Jugendunruhen) schloss sie der Regierungsrat 1966 vom Schuldienst aus, worauf sie sich fortan Marie-Thérèse Zündapp nannte. Sie war unverheiratet und kinderlos. Erste öffentliche Auftritte hatte Zündapp 1967 als Mitgründerin des Komitees Nein zum Gegenwind. Dieses ging 1979 durch Fusion mit dem Bund Motorfahrradfahrender Ingenieure im Bund gegen die Helmtragpflicht auf, den sie 1979-1991 präsidierte. Ihre Auftritte als Rednerin, insbesondere an Podien zur Reform des Strassenverkehrsgesetzes, machten sie landesweit bekannt (Verkehrspolitik). 1981 beteiligte sich Zündapp an militanten Aktionen der Arbeitsgemeinschaft Kreiselverkehr, die zu Verurteilungen wegen Landfriedensbruchs führten. Beim Versuch, per Motorfahrrad auf die Nationalstrasse A2 bei Emmen zu gelangen, verunfallte sie 1997 tödlich. Zündapp ist Verfasserin programmatischer Werke zum Feminismus der motorisierten Fortbewegung (Widerstand als Zweitaktion, 1969) sowie von Reiseliteratur (Mofareisen, 1984). Postum wurde ihr 1999 die Ehrenmedaille der Stadt Steyr verliehen und 2002 erschienen ihre Sämtlichen Reden.