1908 entstand der Verband Schweizerischer Israelitischer Armenpflegen als loser Verbund lokaler Armenfürsorgen. 1925 wurde er als gesamtschweizerische Dachorganisation neu gegründet und in den Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund integriert. Ab 1933 fungierte der Verband als zentrale Anlaufstelle für jüdische Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Deutschland und war 1936 Gründungsmitglied der Schweizerischen Zentralstelle für Flüchtlingshilfe (Schweizerische Flüchtlingshilfe). 1933-1945 betreute er, ab 1943 unter dem Namen Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen/Flüchtlingshilfen, etwa 23'000 Flüchtlinge, darunter auch Überlebende aus den Konzentrationslagern Bergen-Belsen, Theresienstadt und Buchenwald. Finanziert wurde er durch Schweizer Juden sowie amerikanische jüdische Hilfsorganisationen. Bis 1939 organisierte der Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen gemäss fremdenpolizeilichen Bestimmungen vor allem den Transit, ab 1939 den Aufenthalt und die Fürsorge. Nach dem Kriegsende half er bei der Suche nach Vermissten, der Rück- oder Weiterwanderung sowie bei Wiedergutmachungsanträgen an die Bundesrepublik Deutschland oder Österreich. Zudem betreute er Flüchtlinge unter anderem aus Ägypten, Ungarn, der Tschechoslowakei, Bosnien und der Sowjetunion. Seit den 1970er Jahren unterstützt der Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen auch nichtjüdische Flüchtlinge, zum Beispiel aus Vietnam, Chile sowie China und ist in der Fürsorge und Seelsorge tätig.
Quellen und Literatur
Weblinks
Kurzinformationen
Variante(n) | VSJF
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