8.11.1773 Dresden, 1.8.1858 Freiburg im Breisgau, katholisch, aus dem Breisgau. Sohn des Philipp Karl, Konferenzministers und Oberhofmeisters der Kurfürstin von Sachsen, und der Maria Walburg von Thurn-Valsassina. Bruder des Ignaz Heinrich (->). Maria-Gertrude Mühlens, Tochter des Heinrich, kurtrierischen Finanzrats und Bankiers in Frankfurt am Main. 1787-1789 Kollegium der Abtei Bellelay, 1791 in Augsburg, 1792 Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau, 1794 in Strassburg. 1791 Eintritt in das Basler Domkapitel in Arlesheim, 1794 Verzicht zu Gunsten seines Bruders Aloys. 1795 Eintritt in den vorderösterreichischen Dienst in Konstanz, 1799 österreichischer Vertreter im Hauptquartier der französischen Armee in der Schweiz. Ab 1801 Diplomat in kaiserlichen Dienst. Johann Philipp Nepomuk von Wessenberg spielte 1814-1815 bei den Verhandlungen für die beiden Pariser Frieden und auf dem Wiener Kongress eine zentrale Rolle, so als Vorsitzender des Schweizer Komitees, in dem er unter anderem die Bedingungen für die Vereinigung des Fürstbistums Basel mit Bern und Basel durchsetzte. Ab 1819 lebte er in Freiburg im Breisgau, dazwischen war er 1830 österreichischer Gesandter in Den Haag sowie 1831-1834 in London. Nach der Wiener Märzrevolution 1848 wirkte Wessenberg von Juni bis November als österreichischer Ministerpräsident und Aussenminister.
Quellen und Literatur
- Die Briefe Johann Philipps von Wessenberg an seinen Bruder, hg. von K. Aland, 1987
- M. Jorio, Der Untergang des Fürstbistums Basel (1792-1815), 1982, 180-191
- C. Bosshart-Pfluger, Das Basler Domkapitel von seiner Übersiedlung nach Arlesheim bis zur Säkularisation (1678-1803), 1983, 320-322
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 8.11.1773 ✝︎ 1.8.1858 1773-11-081858-08-01 |
Systematik
Politik (1790-1848) |
Religion (Katholizismus) |