Ufersiedlung des Neolithikums am Nordufer des Murtensees, in der ehemaligen Gemeinde Haut-Vully, Gemeinde Mont-Vully (FR), seit 2011 Unesco-Weltkulturerbe.
1860 entdeckte Oberst Friedrich Schwab südöstlich des Dorfes Môtier die Ufersiedlung. Hier wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Fundgegenstände gesammelt, unter anderem Steinbeilklingen. Es handelte sich dabei bis heute um die einzigen Zeugnisse materieller Kultur.
Der grösste Teil der Fundstelle liegt an Land. Ihre Grenze gegen Süden ist auf der Höhe des heutigen Ufers vollständig erodiert, während ihre Ausdehnung nach Norden aufgrund der Aufschüttungen entlang der alten Uferlinie schwierig zu bestimmen ist. Kernbohrungen ab dem Jahr 2000 förderten eine sehr gut erhaltene Kulturschicht zutage, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr als 70 cm aufweist. Dieser Umstand lässt in der bis heute schlecht untersuchten Fundstelle auf zukünftige Entdeckungen hoffen. Môtier I umschliesst laut Schätzungen eine Zone von 13'000 m2. Aufgrund der Grösse wird vermutet, dass mehrere Ufersiedlungen aufeinanderfolgten.