29.2.1956 Schattdorf, katholisch, von Altdorf (UR). Freisinnige Politikerin, erste Regierungsrätin, erste Frau Landammann und erste Nationalrätin des Kantons Uri.
Gabi Huber, Tochter des Franz Huber, Gründers und Inhabers des Heizöl- und Mineralölgeschäfts Hubrol Franz Huber AG, und der Alice geborene Huber, Hausfrau, besuchte nach der Primarschule (1963-1969) das Mariannhiller Gymnasium St. Josef in Altdorf bzw. die Kantonale Mittelschule Uri (1969-1976, eidgenössische Matura Typus B). Sie studierte 1976-1980 an der Universität Freiburg Rechtswissenschaften und erwarb 1981 das Anwalts- und Notariatspatent. Nach einem Studienaufenthalt an der Columbia University in New York eröffnete Huber 1982 als erste Frau im Kanton Uri ein eigenes Anwalts- und Notariatsbüro in Altdorf. Sie war während ihrer gesamten politischen Karriere auch als Anwältin tätig, ab 1994 in einer Kanzleigemeinschaft in Altdorf. Zwischen 1984 und 1995 war sie zudem stellvertretende Jugendanwältin des Kantons Uri. 1990 promovierte Huber in Zivilrecht an der Universität Freiburg und 2006 erwarb sie das Mediatorenpatent des Schweizerischen Anwaltsverbands.
1984 in die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) eingetreten, war Huber 1987-1993 Mitglied des Fürsorgerats Altdorf, den sie 1992-1993 präsidierte. 1988-1996 gehörte sie dem Landrat des Kantons Uri an, wo sie unter anderem die Geschäftsprüfungs- und die Finanzkommission führte. 1992-1996 leitete sie das verwaltungsexterne Neat-Kontaktgremium, das nach der Ablehnung des Alpentransit-Beschlusses im Kanton Uri gebildet worden war. 1996 wählte das Stimmvolk Huber als erste Frau in den Urner Regierungsrat. Als Finanzdirektorin setzte sie 1999 wegen der desolaten Finanzlage des Kantons eine einprozentige Lohnkürzung für alle Verwaltungsangestellten durch. Sie war 2000-2003 Vizepräsidentin der Zentralschweizer Regierungskonferenz und präsidierte 2001-2004 die Zentralschweizer Finanzdirektorenkonferenz. 2002-2004 stand Huber als erste Frau Landammann der Urner Regierung vor. 2003 wurde sie als erste Urnerin in den Nationalrat gewählt. Sie war bis zu ihrem Rücktritt aus dem Nationalrat 2015 Mitglied der Kommission für Rechtsfragen (2007-2009 Präsidentin), daneben 2003-2007 der Gerichtskommission und 2007-2015 der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen. Huber amtierte ausserdem 2006-2008 als Vizepräsidentin der FDP Schweiz und leitete 2008-2015 als Präsidentin die FDP-Fraktion in der Bundesversammlung. In dieser Funktion erwies sich die gut vernetzte und dossierfeste Politikerin als geschickte Mehrheitsbeschafferin. Als einen diesbezüglichen Erfolg erachtete die Urnerin zum Beispiel die Neugestaltung des Finanzausgleichs (seit 2008 in Kraft), in ihren Augen ein genuin föderalistisches Projekt und eine intelligente Alternative zu einer materiellen Steuerharmonisierung.
Huber war und ist in verschiedenen Stiftungs- und Verwaltungsräten aktiv: Sie ist unter anderem Mitglied des Verwaltungsrats der Dätwyler Holding AG, des Verwaltungsrats der UBS Switzerland AG, des Stiftungsrats der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega, des Publizistischen Beirats der Neuen Zürcher Zeitung AG und des Patronatskomitees der Limmat Stiftung.