Für katholische Milieus konzipierter Kalender, erschienen von 1840 (für das Jahr 1841) bis 1963 zunächst in Deutsch, dann auch in mehreren anderen Sprachen.
Die Verantwortlichen des Benziger Verlags lancierten den Einsiedler Kalender mit der Absicht, der in ihren Augen unchristlichen, «schlechten» Kalenderliteratur (Almanache) eine katholische, «gute» Lektüre entgegenzustellen. Der Kalender erschien jährlich und umfasste zunächst rund 50, später über 100 Seiten. Von Beginn an wurde von der Verlegerfamilie Benziger besonderer Wert auf zahlreiche, qualitativ hochstehende Illustrationen gelegt. Der Einsiedler Kalender entwickelte sich zu einem der auflagenstärksten Schweizer Kalender des 19. Jahrhunderts mit bis zu 300'000 Exemplaren und einer im gesamten deutschsprachigen Raum verteilten Leserschaft. 1857 wurde erstmals eine deutschsprachige Ausgabe speziell für Nordamerika herausgegeben, die ebenfalls in Einsiedeln gedruckt wurde und in den 1870er Jahren eine Auflage von über 80'000 Exemplaren erreichte. Bis 1896 folgten Ausgaben in Französisch (1847 und ab 1864), Italienisch (ab 1886), Spanisch (ab 1889) und Portugiesisch.
Die massgebenden Autoren und Redaktoren des Kalenders, die sogenannten Kalendermänner, stammten lange Zeit aus dem Kloster Einsiedeln: Die Benediktinerpatres Gall Morel (bis 1872), Albert Kuhn (1873-1920) und später Rudolf Henggeler gaben der Publikation ein katholisch-volkstümliches Gepräge. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm der Priester und Schriftsteller Josef Konrad Scheuber die Leitung. Im 20. Jahrhundert verlor der Einsiedler Kalender an Internationalität und Auflagenstärke. Nach 123 Jahrgängen wurde er 1963 eingestellt.