1742 Neuenburg, 1825 Lissabon, reformiert. Neuenburger Kaufmann, in Lissabon aktiv und insbesondere im kolonialen Handel, im Bankenwesen sowie in der Indiennefabrikation tätig.
David-Henri de Meuron war der Sohn des Neuenburger Grossrats Abram de Meuron und der Madeleine Favarger, Tochter des Louis Favarger, ebenfalls Neuenburger Grossrats. Seine Ehe mit Rita Pereira Souveiro blieb kinderlos. Um 1764 wurde de Meuron von seinem Onkel, dem Kaufmann und Bankier David de Pury, nach Portugal berufen. De Pury hatte sich 1736 in Lissabon niedergelassen und importierte insbesondere Diamanten und Edelhölzer aus den portugiesischen Kolonien in Brasilien nach Europa (Kolonialismus). Sein Neffe übernahm später diese lukrativen Geschäfte gemeinsam mit David Schwab aus Biel unter dem Firmennamen Schwab & Meuron. Die beiden eröffneten 1780 zudem im rund 100 km nordöstlich von Lissabon gelegenen Torres Novas eine Indiennefabrik, an der sich ab 1781 nebst Davids Bruder Jakob Schwab auch François Verdan beteiligte, der über fundierte Kenntnisse der Stoffdruckverfahren verfügte.
De Meuron bewegte sich in einem wirtschaftlichen Umfeld, das Teil eines auf den kolonialen Handel mit Brasilien spezialisierten internationalen Netzwerks in Portugal war. Die Beziehungen reichten bis in die Schweiz und nach Frankreich, so etwa über die Firma Christoph Burckhardt & Co. (Christoph Burckhardt) nach Basel, über die Bourcard Fils & Cie. (Überseehandel) nach Nantes und die Bank Rougemont von Löwenberg (Denis de Rougemont) nach Paris. De Meurons wirtschaftliche Aktivitäten standen damit in direktem Bezug zur Sklaverei, die in Brasilien, insbesondere auf den Plantagen, erst 1888 abgeschafft wurde.
Mit seinem Neffen Edouard de Meuron, dem Neuenburger Auguste Gouhard und Auguste-Frédéric de Meuron, einem weiteren Verwandten, gründete David-Henri de Meuron 1816 das Kommissionsgeschäft Meuron et Cie., an dessen Umlaufkapital er sich mit 30'000 Piaster beteiligte. Das Unternehmen hatte seinen Sitz im brasilianischen Salvador da Bahia und betätigte sich im Transport von Kolonialwaren nach Europa. Trotz geringer Rentabilität legte es den Grundstein für die Karriere Auguste-Frédéric de Meurons, fortan «Meuron de Bahia» genannt, der sich 1819 aus der Geschäftspartnerschaft zurückzog und selbstständig machte. David-Henri de Meuron seinerseits begab sich zeitlebens nie nach Amerika. Er verstarb 1825 in Lissabon.