31.7.1951 Frauenfeld, 3.9.2011 Frauenfeld, reformiert, von Felsberg und St. Gallen. Lehrerin, sozialdemokratische Nationalrätin und Kämpferin für das Frauenstimmrecht.
Menga Danuser wuchs mit zwei Geschwistern als jüngste Tochter des Organisten, Dirigenten und Musikpädagogen Paul Danuser und der Krankenschwester Luise geborene Schneller in Frauenfeld auf. Dort besuchte sie die Volksschule und 1964-1970 die Kantonsschule. Der Freitod des Vaters im Sommer 1964 war ein schmerzhafter Einschnitt im Leben der Jugendlichen. 1972 lernte sie den von der 1968er-Bewegung geprägten Lehrer und Juristen Kurt Schwarz kennen, mit dem sie eine lebenslange Partnerschaft verband. Das Paar hatte keine Kinder. 1970-1974 absolvierte sie die Ausbildung zur Sekundarlehrerin an den Universitäten Zürich und Genf und arbeitete danach bis 2007 als Lehrerin in Frauenfeld.
Bereits als junge Frau engagierte sich Menga Danuser im thurgauischen Frauenstimmrechtsverein (Frauenstimmrecht) und die Frauenrechte blieben zeitlebens ein wichtiges Thema (Frauenbewegung). Sie trat 1974 in die Sozialdemokratische Partei (SP) und in den Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) ein. 1975 wurde Danuser im Alter von 24 Jahren in den Gemeinderat (Legislative) der Stadt Frauenfeld gewählt (bis 1981), bereits ein Jahr später folgte die Wahl in den Grossen Rat des Kantons Thurgau (bis 1988). Schweizweite Bekanntheit erlangte sie als Gründungsmitglied und Vizepräsidentin der Schweizerischen Greina-Stiftung, die sich für die Erhaltung der Hochebene und gegen deren Überflutung zu Zwecken der Energiegewinnung einsetzte. Zusammen mit ihren Mitstreitern Herbert Maeder und Erwin Akeret erreichte sie 1986 die Unterschutzstellung der Greina.
Danuser wurde 1987 in den Nationalrat gewählt (Bundesversammlung), wo ihr Engagement der Umwelt- und Energiepolitik sowie dem Gewässerschutz galt (Naturschutz). Bei den nationalen Wahlen 1995 erreichte sie das beste Wahlresultat aller Kandidierenden der SP Thurgau, wurde aber aufgrund der neu von der SP separat geführten Männer- und Frauenliste nicht wiedergewählt und musste ihr Mandat Jost Gross überlassen. Nach der Aufdeckung der Fichenaffäre 1989 veröffentlichte Danuser ihre Fiche. Der Nachrichtendienst des Bundes, der eine negative Beeinflussung ihrer Schülerinnen und Schüler befürchtete, bespitzelte sie in den 1970er Jahren wegen ihrer linken politischen Positionen sowie des Zusammenlebens mit ihrem Partner im Konkubinat. Menga Danuser war eine begabte Violinistin und Aquarellistin sowie zeitlebens interessiert an Kunst und Musik. Aus gesundheitlichen Gründen liess sie sich frühzeitig pensionieren und lebte zurückgezogen in Frauenfeld.