16.10.1923 Timişoara, 23.2.2008 Frauenfeld, reformiert, von Zihlschlacht-Sitterdorf. Oberärztin für Anästhesiologie, Synodale, als Lehrerin und in der gemeinnützigen Vereinsarbeit tätig.

Ella Oettli war das einzige Kind des Kaufmanns Karl Oettli und der Oberstufenlehrerin Sophie geborene Bossel. Nach ersten Lebensjahren in Rumänien, wo der Vater geschäftlich tätig war, kehrte sie 1929 mit ihrer Familie in die Schweiz zurück und besuchte die Primarschule und das Gymnasium in Zug. Sie studierte 1942-1949 Medizin an der Universität Zürich. Als Unterassistentin infizierte sie sich mit Tuberkulose, was sie im Studium zeitweise zurückwarf. Nach dem Abschluss ihrer Dissertation 1950 arbeitete sie bis 1951 als Assistenzärztin in einem Tuberkulose-Kindersanatorium im niederländischen Venlo. 1952 heiratete sie den Chirurgen und späteren ärztlichen Direktor des Kantonsspitals Frauenfeld Roger Gonzenbach. Das Paar hatte zwei Söhne.
Nach ihrer Heirat arbeitete Ella Gonzenbach-Oettli 1952-1953 in der Abteilung für Innere Medizin im Diakonissenspital Riehen sowie 1953-1954 als Ärztin für Innere Medizin und Gynäkologie am Kantonsspital Aarau. Die Geburten ihrer Kinder 1954 und 1959 lösten Tuberkuloseschübe aus, die jeweils längere Kuraufenthalte von fünf bzw. neun Monaten nach sich zogen. Um die Aufgaben als Mutter mit der Tätigkeit als Ärztin (Medizin) vereinbaren zu können, begann Gonzenbach-Oettli bereits 1958 mit der Ausbildung zur Anästhesistin, die sie 1962 abschloss. Währenddessen nahm sie zwischen 1956 und 1962 Vertretungen am Kantonsspital Winterthur und am Bürgerspital Zug wahr. Danach trat sie eine Stelle am Kantonsspital Frauenfeld an, wo sie 1975 zur Oberärztin für Anästhesiologie befördert wurde. Nach 23 Jahren am Kantonsspital erfolgte 1985 die Pensionierung. Zusammen mit ihrem Mann arbeitete sie 1989 mehrere Monate im Distriktskrankenhaus von Ifakara in Tansania.
In Frauenfeld engagierte sich Ella Gonzenbach-Oettli als Präsidentin des Krankenpflegevereins (Pflegepersonal) sowie im Vorstand und als Präsidentin der Elternschule. 1972-1992 war sie Synodale der Evangelischen Landeskirche (Evangelisch-reformierte Kirchen). Am freiwilligen 10. Schuljahr in Frauenfeld unterrichtete sie Lebenskunde und Sexualunterricht. Ella Gonzenbach-Oettli hielt diverse Vorträge zu medizinischen sowie spezifisch frauenmedizinischen Problemen und war Mitglied der Berufs- und Geschäftsfrauen Frauenfeld (BGF), später Business and Professional Women Thurgau (BPW). Im privaten Umfeld war sie bekannt für ihre Verse und Kindergeschichten.