15.4.1901 Pfyn, 6.12.1987 Uttwil, reformiert, Sozialarbeiterin, Bäuerin und Präsidentin der Frauenkommission des Thurgauischen Landwirtschaftlichen Kantonalverbands.

Frieda Meili war die Tochter des Jakob Meili, Landwirts, Thurgauer Bauernsekretärs sowie Nationalrats, und der Elise geborene Nüesch. Sie wuchs mit einem jüngeren Bruder in Pfyn auf, wo sie die Schule besuchte. Nach einem Haushaltungsjahr arbeitete sie zuerst auf dem vom Vater gegründeten und geführten Sekretariat des Thurgauischen Landwirtschaftlichen Kantonalverbands mit, das eine Anlaufstelle für Landwirte des Kantons war und sich auch um die soziale sowie finanzielle Unterstützung von Bauernfamilien kümmerte (Landwirtschaftliche Vereine). Geprägt von diesen Erfahrungen entschied sie, die Soziale Frauenschule in Zürich zu absolvieren; anschliessend setzte sie ihre Tätigkeit als ausgebildete Sozialarbeiterin (Sozialarbeit) auf der kantonalen Fachstelle fort. 1935 heiratete sie den Landwirt Martin Rüdin, mit dem sie drei Kinder hatte.
Frieda Meili erkannte das Bedürfnis der Bäuerinnen nach mehr Kontakt untereinander und nach Weiterbildungsmöglichkeiten. Angeregt durch die Saffa 1928 organisierte der kantonale Bauernverband unter ihrer Leitung einen ersten Bäuerinnentag im Thurgau, der 1929 in der vollbesetzten reformierten Kirche in Weinfelden stattfand. 1934 konstituierte sich die Frauenkommission des Thurgauischen Landwirtschaftlichen Kantonalverbands, die Rüdin-Meili 1934-1964 präsidierte. Im Vorstand sassen Bäuerinnen aller Bezirke und beider Konfessionen. Auf gesamtschweizerischer Ebene vertrat sie die Thurgauerinnen im Schweizerischen Landfrauenverband und die Bäuerinnen beim Bund Schweizerischer Frauenorganisationen (BSF). Rüdin-Meili versah diese Ämter neben ihrer Tätigkeit als Bäuerin und Mutter auf dem neuen Landwirtschaftsbetrieb Thuracker in Pfyn.

Daneben verfasste Frieda Rüdin-Meili zahlreiche Artikel für den Thurgauer Bauer, das Sprachrohr des Kantonalverbands. Insbesondere war ihr dort die Schaffung von örtlichen landwirtschaftlichen Frauenkommissionen und die Berufsbildung der Bäuerinnen ein grosses Anliegen. Sie konnte dabei auf die gute Zusammenarbeit mit Anna Walder, der ersten Berufsberaterin für junge Frauen im Thurgau, zählen. Rüdin-Meili agierte in einem gegenüber dem Frauenstimmrecht ablehnenden politischen Umfeld umsichtig und massvoll, argumentierte aber 1958 im Vorfeld der gesamtschweizerischen Abstimmung in der Verbandszeitschrift geschickt und klar für die Annahme des Stimm- und Wahlrechts für Frauen, das sie als Sache der Gerechtigkeit betrachtete. Auch im privaten Rahmen verfasste sie Texte, besonders Gedichte, sang und spielte Gitarre.