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David-Philippe deTreytorrens

1.4.1721 Yverdon,24.8.1788 Yverdon, reformiert, von Yverdon. Berufsoffizier in französischen Diensten, aktiv in Saint-Domingue, vor allem als Hauptmann, später als Generalmajor im Rang eines Oberstleutnants.

Porträt von David-Philippe de Treytorrens mit dem Ordre du Mérite militaire, den er 1771 von Ludwig XV. erhalten hatte. Jean-Etienne Liotard zugeschriebene Pastellmalerei, 1787-1788, 65 x 45,5 cm (Musée d’Yverdon et région, 4.A.21).
Porträt von David-Philippe de Treytorrens mit dem Ordre du Mérite militaire, den er 1771 von Ludwig XV. erhalten hatte. Jean-Etienne Liotard zugeschriebene Pastellmalerei, 1787-1788, 65 x 45,5 cm (Musée d’Yverdon et région, 4.A.21).

David-Philippe de Treytorrens war das neunte von zwölf Kindern des Jean-Rodolphe de Treytorrens, Offiziers in holländischen Diensten, später Untervogts von Yverdon, und der Henriette Jaccard, Tochter des Henri Jaccard, Hauptmanns in französischen Diensten. Er war der ältere Bruder von Henri-François de Treytorrens und der Cousin von Frédéric Haldimand. Als Offizier im Dienste Frankreichs (Fremde Dienste) wurde er 1742 nach Saint-Domingue (Haiti) entsandt. Dort stieg er 1747 zum Hauptmann und später zum Generalmajor mit dem Rang eines Oberstleutnants der französischen Ostindien-Kompanie (Kolonialismus) auf. Das Handelsunternehmen hatte auf der Insel 8000 Soldaten stationiert, darunter auch eine Schweizer Kompanie (957 Schweizer wurden von 1715 bis 1744 angeworben). Treytorrens war während des Siebenjährigen Kriegs (1756-1763) an der Verteidigung von Saint-Domingue gegen die Engländer beteiligt und half bei der Niederschlagung der Aufstände von Versklavten und Marrons (entflohenen Plantagensklaven), insbesondere bei der Revolte unter der Führung von François Makandal 1753-1757. Für seine Verdienste ernannte ihn Ludwig XV. 1771 zum Ritter des Ordre du Mérite militaire.

Ansichten aus dem Jahr 2008 der Villa d’Entremonts in Yverdon-les Bains, die zwischen 1778 und 1785 für David-Philippe de Treytorrens erbaut wurde (Fotografie Jeremy Bierer).
Ansichten aus dem Jahr 2008 der Villa d’Entremonts in Yverdon-les Bains, die zwischen 1778 und 1785 für David-Philippe de Treytorrens erbaut wurde (Fotografie Jeremy Bierer). […]

Treytorrens heiratete 1766 die Kreolin Marie Letort, Tochter des aus der Bretagne stammenden Gilles Letort und der Marie Rémy, denen auf Saint-Domingue grosse Zuckerplantagen gehörten. Das Paar hatte keine Kinder. 1771 (oder 1776) kehrte er mit seiner Frau nach Yverdon zurück, wo er ab 1778 gegenüber den Bädern der Stadt ein Landhaus errichten liess (genannt Bains neufs, ab dem 19. Jh. Villa d'Entremonts). Von Saint-Domingue brachten sie zwei Versklavte (Sklaverei) mit: François Mida, der 1797 in Yverdon verstarb, und Pauline Buisson, die zeitlebens als Hausangestellte bei ihnen blieb. Letztere gebar 1790 ein uneheliches Kind, das laut der Familie Treytorrens von einem französischen Bediensteten namens Le Bel stammte. Der am 13. Oktober 1790 auf den Namen Samuel Hippolyte Buisson getaufte Sohn (1832) absolvierte später eine Schuhmacherlehre in Mathod und übte diesen Beruf in Yverdon aus. Ihm wurde trotz langwieriger Gerichtsverfahren zwischen den Treytorrens und der Gemeinde Yverdon die Einbürgerung und das Ortsbürgerrecht verweigert, da man fürchtete, diese Person ohne finanziellen Rückhalt eines Tages unterstützen zu müssen.

Quellen und Literatur

  • Archives cantonales vaudoises, Chavannes-près-Renens, Famille de Treytorrens, 1271-1748.
  • Archives communales, Yverdon-les-Bains, Classement Michaud, Autorités Ancien Régime (Procès-verbaux des Conseils, 1788-1797, Aa 89-93) und Autorités exécutives dès 1799 (Procès-verbaux de la Municipalité, 1803-1838, Ab 3-16).
  • Vuilleumier, Auguste; Reymond, Maxime: «Treytorrens», in: Recueil de généalogies vaudoises, I/2, 1914, S. 187-242, v.a. S. 51 [sic] (korrekterweise S. 237).
  • Raemy, Daniel de: «L’ancienne campagne des Bains ou villa d’Entremonts à Yverdon (XVIIIe-XIXe siècles). Un hommage au général humaniste Frédéric Haldimand», in: Monuments vaudois, 8, 2018, S. 53-75.
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Variante(n)
David-Philippe-Barthélemy de Treytorrens (Taufname)
David-Philippe Treytorrens
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 1.4.1721 ✝︎ 24.8.1788

Zitiervorschlag

Olivier Pavillon: "Treytorrens, David-Philippe de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.08.2024, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/061976/2024-08-22/, konsultiert am 10.10.2024.