18.5.1732 Basel, 3.8. 1796 Basel, reformiert, von Basel. Kurze militärische Karriere in holländischen Diensten, Kaufmann in Amsterdam und Basel sowie Plantagenbesitzer in Suriname.
Johann Jakob Faesch wuchs als zehntes Kind des Waagmeisters Emanuel Faesch und der Anna Cleopha Hummel in Basel auf. Von 1748 bis 1751 diente er als Unterleutnant in der niederländischen Kompanie seines älteren Bruders Emanuel Faesch (Fremde Dienste). Anschliessend liess er sich als Kaufmann in Amsterdam nieder und reiste 1756 im Auftrag der niederländischen Handelsfirma seines älteren Bruders Johannes Faesch, Faesch & van Hoven, über Madeira nach Curaçao zu seinem Onkel, Gouverneur Isaak Faesch. Zurück in Amsterdam wurde er 1758 Teilhaber dieser Firma, die Textilien und andere europäische Gebrauchsgüter nach Westindien exportierte und in Kommission vor allem Zucker, Kakao, Tabak und Kaffee nach Europa importierte (Überseehandel). Im selben Jahr fuhr er auf eigene Rechnung als Reeder-Kaufmann auf der Resolutie erneut nach Curaçao. 1759 heiratete er in Amsterdam Catharina Maria de Hoy, Tochter des 1757 in Suriname verstorbenen Plantagenbesitzers David de Hoy und der Maria de la Jaille (Kolonialismus). Sein Bruder Johannes Faesch hatte bereits im Jahr zuvor die ältere Schwester Adriana Elisabeth de Hoy geheiratet. Beide Schwestern brachten Geldmittel, Immobilienbesitz und Anteile an den Zuckerplantagen Hoyland und Herstelling sowie an der Kaffeeplantage Marienburg in Suriname mit in die Ehe (Sklaverei). Catharina Maria Faesch starb kurz nach der Geburt des fünften Kindes 1765 im Kindbett in Amsterdam.
Faesch übersiedelte 1771 mit seinen Kindern nach Basel, wurde Sechser in der Zunft zu Gartnern und heiratete im gleichen Jahr Valeria Schweighauser aus Basel, Tochter des Juristen und Domprobsteischaffners Johann Konrad Schweighauser und der Maria Sarah Beck, sowie Schwester des Johann Schweighauser. Das Paar hatte vier Kinder. Faesch blieb in Amsterdam als Kaufmann tätig, überliess die Geschäftsführung während seiner Abwesenheit aber Johann Christian Neuhaus. Von den Nachkommen seines 1768 verstorbenen Bruders Johannes Faesch, der 1762 nach Basel zurückgekehrt war, kaufte er 1775 den Seidenhof in Basel. Seine dort untergebrachte Gemäldesammlung niederländischer Meister war bei reisenden Kunstliebhabern beliebt. Im Jahr 1780 wurde er in den kleinen Rat gewählt und war ab 1784 als Bauherr für die Aufsicht über öffentliche Gebäude und deren Unterhalt zuständig. 1782 erhielt seine Tochter aus erster Ehe Margaretha Maria Faesch als Mitgift zur Hochzeit mit Johann Rudolf Ryhiner Plantagenbesitz in Suriname. 1794 löste er sein Handelshaus in Amsterdam auf und wurde Teilhaber der Firma Braunsberg, Kuppel, Faesch & Cie., die im Zwischenhandel, sowie im Reederei-, Bank-, Börsen- und Versicherungsgeschäft tätig war und 1794 einen Umsatz von über 13 Mio. Gulden auswies. Faesch besass 1795 in Suriname Anteile an den Plantagen Marienburg, Beeke Horst, Egmont, Rhijnbeek und Twijffelachtig sowie Anleihen und Obligationen für weitere Plantagen nicht nur in Suriname, sondern auch in Tobago und auf den dänischen Inseln. Seine Wahl zum Landvogt in Kleinhüningen im selben Jahr nahm er nicht an. 1796 stürzte er sich aus einem Fenster des Seidenhofs in den Rhein und wurde später bei Kembs gefunden und begraben. Der Besitz ging an seine überlebenden fünf Kinder über. Sein Sohn aus erster Ehe Jean-Jacques Faesch, Kaufmann in Amsterdam, übernahm die Handelsgeschäfte des Vaters und die Verwaltung der Plantage Hoyland, die bis in die 1850er Jahre in Familienbesitz verblieb.