4.9.1687 Basel, 13.10.1758 Curaçao, reformiert, von Basel. Kaufmann, Offizier in fremden Diensten sowie Gouverneur der niederländischen Kolonien St. Eustatius und Curaçao.
Isaak Faesch wuchs als jüngstes von zehn Kindern des Stadtschreibers und Deputats Johann Jacob Faesch und der Ursula Burckhardt in Basel auf. Er war unverheiratet und hatte keine Kinder. Nach einer Kaufmannslehre stieg Faesch während des Spanischen Erbfolgekriegs in französischen, österreichischen und schliesslich in holländischen Diensten bis zum Major auf (Fremde Dienste). 1713 trat er in die Handelsfirma seines Bruders Johann Rudolf Faesch in Amsterdam ein, die im Handel mit Westindien engagiert war (Überseehandel). Als dieser starb, führte er das Handelshaus mit dessen Witwe Johanna Sprenger weiter. In der Spekulationsblase der Südsee- und Mississippi-Aktien ging die Firma 1720 bankrott. Isaak Faesch musste fliehen, seine Schuldforderungen in Höhe von 2'236'169 Gulden an das Frankfurter Bankhaus Ron wurden zur Hauptsache abgewiesen. In den folgenden Jahren trat Faesch in den Dienst der niederländischen Westindien-Kompanie (WIC) ein und wurde 1737 Gouverneur von St. Eustatius. Er und sein Begleiter Johann Jacob Hoffmann aus Basel waren beide im Handel mit europäischen Leinen-, Baumwoll- und Seidenstoffen sowie Seidengarnen (Textilindustrie) sowohl als Kommissionäre für Amsterdamer, Haarlemer und Leidener Kaufleute als auch auf eigene Rechnung auf den karibischen Inseln und dem spanischen Festland tätig. Sie exportierten von dort Zucker, Kaffee, Tabak, Kakao, Farbhölzer, Ingwer und Kopaivaöl in andere europäische Länder (Kolonialismus) und engagierten sich als Makler im Schiffsversicherungsgeschäft.
1740 wurde Faesch Gouverneur der karibischen Insel Curaçao, der Drehscheibe der WIC für den Sklavenhandel (Sklaverei) mit dem amerikanischen Kontinent und für den Schmuggel mit englischen, spanischen und französischen Produkten aus Nord- und Südamerika sowie den Kleinen Antillen. Ab den 1740er Jahren litt die Kolonie unter Arbeitskräftemangel, weshalb Faesch regelmässig nach Amsterdam schrieb und Nachschub für den lokalen Sklavenmarkt anforderte. Immer wieder entliess er ältere Versklavte in Manumissionsverfahren aus der Sklaverei. Als Gouverneur unterstand ihm die Plantage Hato, auf der er selbst versklavte Menschen besass. 1745 verschärfte er für diese die Körperstrafen. Interne Konflikte in der kolonialen Elite um die Frage des Privathandels konnte er schlichten. Auch grenzte er die Auseinandersetzungen innerhalb der jüdischen Gemeinde, die sich auf Curaçao niedergelassen hatte, mit militärischer Präsenz, harten Sanktionen und der Erlaubnis, eine zweite Synagoge zu errichten, ein. 1745 kaufte er sich in Abwesenheit als Hosenlismer in die Basler Safranzunft ein.
1750 kam es auf Hato zu einem Aufstand neu angekommener Sklaven aus dem von der WIC kontrollierten Fort Elmina an der afrikanischen Westküste, den Faesch mit Hilfe einer örtlichen Miliz aus Weissen, «Mulatten» und freigelassenen Sklaven gewaltsam niederschlagen liess. 47 Versklavte wurden auf seinen Befehl hin hingerichtet, darunter 30 Männer und Frauen aus seinem Besitz. Verschiedene seiner Neffen kamen als Kaufleute nach Curaçao, unter ihnen auch Johann Rudolf und Johann Jakob Faesch, letzterer 1756 im Auftrag der Firma Faesch & van Hoven. Isaak Faesch starb 1758 ohne direkte Nachkommen und hinterliess ein Vermögen von 121'000 Gulden. An seinem Erbe partizipierten nach holländischem Recht auch seine Basler Familienangehörigen.