1727 Avenches, 1781 Paramaribo (Suriname), reformiert, von Avenches. Inhaber und Verwalter von Plantagen sowie Sklavenhalter.

Nicolas David Guisan war eines von sechs Kindern des Jean Jacques Guisan und der Suzanne Catherine Marnet sowie Onkel des Jean Samuel Guisan. Der gelernte Sämischgerber blieb unverheiratet und reiste 1759 an Bord der Elisabeth von Rotterdam in die niederländische Kolonie Suriname, wo er sich eine Existenz als Plantagenbesitzer aufbaute. Zu diesem Zweck ging er eine Geschäftspartnerschaft mit dem aus Moudon stammenden Amédée Sugnens ein, der zunächst als Feldprediger im Regiment Jenner in holländischen Diensten stand und später Pfarrer der französischen Kirche von Paramaribo wurde. Zusammen erwarben sie die zwei Zuckerplantagen (Zucker) La Liberté und Accaribo bei Paramaribo am Fluss Suriname sowie die Kaffeeplantage (Kaffee) Lelijendaal am Fluss Commewijne, die von über 450 Sklavinnen und Sklaven bewirtschaftet wurden (Sklaverei). Als Amédée Sugnens 1773 auf See verstarb, führte seine Schwester Rosa Dutoit die Bewirtschaftung der Plantagen mit Guisan fort.
Guisan war auch für einige weitere Plantagen verantwortlich, die er für abwesende Eigentümer verwaltete. In dieser Funktion ernannte er für jedes ihm überantwortete Gut einen Direktor und überwachte dessen Arbeit. Verwalter wie er genossen in Suriname ein hohes Ansehen. Schätzungen zufolge verwaltete Guisan allein oder zusammen mit anderen wie F.-L. Chaillet aus Neuenburg ungefähr zehn Plantagen. Belegen lässt sich seine Tätigkeit auf den Gütern Mat Rouge (Zucker, 110 Versklavte) am Wasserlauf Perica nahe des Flusses Cottica und östlich des Commewijne, Mijn Geluk am Fluss Orleane und östlich von Paramaribo, Groot Chattillon am Fluss Suriname sowie auf La Nouvelle Espérance, Perou (Kaffee, 113 Versklavte) und Libanon (Zucker, 161 Versklavte) am Cottica. Die letzten zwei gehörten Pierre-Alexandre DuPeyrou aus Neuenburg.
Um 1772-1773 verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation auf Suriname angesichts der konkurrierenden Zucker- und Kaffeeproduktion auf Saint-Domingue (Haiti), die Frankreich mit seiner merkantilistischen Wirtschaftspolitik schützte. Dadurch erlitt Guisan solch beträchtliche Verluste, dass nach seinem Tod sich seine Besitzungen bei der Liquidation als defizitär erwiesen. Testamentarisch anerkannte er Nanetta Gerarda Guisan, die vermutlich der Beziehung zu seiner Sklavin Johanna La Liberté entstammte, als seine legitime Tochter und entliess sie in die Freiheit. Nanetta heiratete später den Niederländer Gerrit van der Kolk.