12.1.1941 Visp, 30.1.2004 Visp, katholisch, von Lax, Fiesch und Fieschertal, ab 1962 von Lalden und Gampel. Exponentin der Walliser Frauenbewegung und Publizistin.
Ines Imhasly war das zweite Kind des Peter Imhasly und der Marie Luise, genannt Maria, geborene Russi. Der Vater war im Winter als Lehrer in Visp tätig sowie im Sommer als Kondukteur und Zugführer der Furka-Oberalp-Bahn in Hospental; die Familie pendelte mehr als 20 Jahre lang zwischen Hospental und Visp. Die Mutter, Hausfrau und im Sommer Bahnhofsvorständin in Hospental, prägte die Familie als eigenständige, an Politik interessierte Frau. Zu den je zwei Brüdern und Schwestern zählen der Schriftsteller Pierre Imhasly und die Politikerin Rita Ruppen-Imhasly. Nach der Grundausbildung erwarb Ines Imhasly 1960 am Lehrerinnenseminar in Brig das Diplom als Primarlehrerin. Mit 21 Jahren heiratete sie den Visper Advokaten und Notar Ignaz Nino Mengis, der als Gemeinderat und Grossrat der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) eine Person des öffentlichen Lebens im Kanton Wallis war.
Ab 1963 wirkte Ines Mengis als Hausfrau und Mutter von drei Töchtern und einem Sohn in Visp. Daneben engagierte sie sich bereits früh in der Erwachsenenbildung und in verschiedenen sozialen und kulturellen Institutionen der Region, unter anderem im Vorstand der Vereine Oberwalliser Kinderhilfswerk (OKHW), Walliser in aller Welt oder – als erste Frau – beim Walliser Wanderwegverein Valrando. Zeitlebens setzte sie sich für politisch und sozial benachteiligte Menschen ein; ein besonderes Anliegen war ihr die Geschlechterfrage. Bekannt als Kämpferin für die Rechte der Frauen (Frauenbewegung) wurde Ines Mengis 1983 Mitglied der neu geschaffenen Kantonalen Kommission zum Studium der rechtlichen und tatsächlichen Lage der Frau. Mit ihren Analysen und Publikationen zur Situation der Frauen im Wallis (etwa Schule und Mädchenbildung, 1986 oder Frau und Politik im Wallis, 1988) setzten sie und ihre Mistreiterinnen sich beharrlich für eine gerechte Gesellschaft ein und lieferten die Grundlage für die Schaffung des Walliser Gleichstellungsbüros. Dessen Arbeit unterstützte sie nach der Gründung 1993 als Mitglied der Kantonalen Kommission für Gleichstellungsfragen (Gleichstellung).
Mit über 50 Jahren studierte Ines Mengis an der Universität Freiburg Journalistik und Kommunikationswissenschaft und intensivierte zunehmend ihre journalistische Tätigkeit in Presse und Radio. In ihrer Diplomarbeit von 1996 befasste sie sich mit dem Thema Walliser Bote und Frauenbewegung. Nach dem Studium arbeitete sie unter anderem als Lehrerin an der Gewerblichen Berufsschule Visp (Berufsbildung). Als freie Mitarbeiterin des Walliser Boten und der Tourismuszeitschrift Treize Etoiles verfasste sie zahlreiche Artikel zu kultur- und gesellschaftspolitischen Themen, deren breites Spektrum ihr umfassendes Engagement ebenso wie ihr liberales Gedankengut spiegelt. Sie gestaltete auch Beiträge für das Lokalradio Radio Rottu Oberwallis (RRO), absolvierte ein Praktikum beim Schweizer Radio DRS im Studio Bern und engagierte sich in der Berner Stiftung für Radio und Fernsehen. Im Stammbaum ihrer Mutter stiess Ines Mengis auf Anna-Maria Christen aus dem Urserental, die 1812 wegen angeblichen Kindsmords in Visp zum Tode verurteilt worden war. Gefesselt vom Schicksal der ledigen Mutter folgte sie den Spuren ihrer entfernten Verwandten und hinterliess mit der Publikation Gully-Marie. Die Geschichte einer «Kindsmörderin» (2005) ein politisch-literarisches Vermächtnis (Deutschsprachige Literatur). Ines Mengis-Imhasly starb 63-jährig nach schwerer Krankheit.