um 1714/1715 im Piemont, nach 1750 vermutlich in New York, Waldenser, Arzt und Apotheker in Paramaribo.

Herkunft und Jugend von Louis du Bussy liegen weitgehend im Dunkeln. Aus seiner Ehe mit Jeanne Esther Faigaux gingen zwei Kinder hervor (1743 und 1744). 1746 kam du Bussy von der Schweiz aus auf Kosten der Sociëteit van Suriname, einer von der niederländischen Westindien-Kompanie, der Stadt Amsterdam und von privater Seite getragenen Handelsgesellschaft, als Arzt nach Paramaribo. Im November des Folgejahres beauftragte diese ihn als Unternehmer, für 2300 Gulden die Auswanderung von zehn Schweizer Familien nach Suriname zu organisieren (Kolonialismus). Damit nahm die Gesellschaft unter Gouverneur Jan Jacob Mauricius ein letztes Mal die ab dem Ende des 17. Jahrhunderts erfolgten Versuche wieder auf, Hugenotten und Waldenser (Protestantische Glaubensflüchtlinge) aus deutschen und schweizerischen Gebieten für die Ansiedlung in Grenzdörfern zum Schutz gegen Überfälle sogenannter Marrons (geflüchteter Sklavinnen und Sklaven) zu gewinnen. Ende 1747 reiste du Bussy nach Basel und warb dort im Auftrag der Gesellschaft und des Amsterdamer Rats zehn Gruppen mit insgesamt 93 Personen (47 Erwachsene, 12 Jugendliche und 34 Kinder) an. Neun dieser Gruppen stammten aus dem Baselbiet, die zehnte aus dem Berner Aargau und der Grafschaft Baden. Die Emigrantinnen und Emigranten sollten Land, Vieh, Lebensmittel und zeitlich befristet versklavte Männer und Frauen (Sklaverei) für die Urbarmachung des zu besiedelnden Grenzlandes in Para (Suriname) erhalten.
Schon bald nach der Ankunft kam es zu Schwierigkeiten, nicht zuletzt wegen heftiger Konflikte innerhalb der kolonialen Führungsgruppe. Als die Siedlerinnen und Siedler aus der Schweiz sich über die Nichteinhaltung des Vertrags, ihre elenden Lebensbedingungen und Gewalttätigkeiten von du Bussy beschwerten, wurden einige von ihnen verhaftet und ihr Wortführer, Heinrich Degen aus Münchenstein, in Festungshaft gesetzt. Offensichtlich hatte sich du Bussy auch den Unmut verschiedener Plantagenbesitzer und des französischen Predigers du Voisin zugezogen. 1749 kam es zum Prozess gegen ihn wegen seines gewalttätigen Verhaltens und des unehelichen Kindes, das er mit der Siedlertochter Esther Bertschi aus Läufelfingen gezeugt hatte, die in seinem Haus als Dienstmagd arbeitete. Du Bussy wurde aus der Kolonie verbannt und verliess 1750 Paramaribo. 1751 gelangten Nachrichten dorthin, dass du Bussy vor der Küste Neu-Englands Schiffbruch erlitten und ein Bein verloren habe und nun in New York betteln müsse. Danach verliert sich seine Spur. Nachdem die schweizerische Grenzsiedlung in Para schon früher Ziel von Plünderungen geworden war, wurde sie im November 1753 erneut von geflüchteten Sklaven ausgeraubt. Einen Monat später baten zwei Ehefrauen von kranken Siedlern, die an den zum Schutz der Grenze angelegten Pfad nach Rama hatten umsiedeln müssen, den Gouverneur um Unterstützung, weil das unfruchtbare Land sie nicht ernähren könne. Es ist dies die letzte von den Schweizer Siedlerinnen und Siedlern überlieferte Nachricht. Die wenigen Angaben zum Leben von du Bussy und den von ihm angeworbenen Kolonistinnen und Kolonisten stammen aus Ratsprotokollen und Prozessakten des Gerichts in Suriname, den Berichten des Gouverneurs, den Bieler Kirchenbüchern sowie Auswanderungsakten im Staatsarchiv Basel-Stadt.