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KonradGrebel

um 1498 Zürich, 1526 Maienfeld, ref., später Täufer, von Zürich. Sohn des Jakob (->). Agathe von Fynland. Nach einer bewegten Studentenzeit in Wien (1515-18), u.a. bei seinem späteren Schwager Vadian, Paris (1518-20) und Basel liess sich G. 1522 endgültig in Zürich nieder. Schon aus der Zeit in Wien mit Huldrych Zwingli befreundet, schloss er sich als radikaler Befürworter und Förderer der zwinglian. Reformation an. Der alten Sprachen kundig, hielt G. anhand des griech. Urtextes Privatvorlesungen über das Matthäus-Evangelium. Der Bruch mit Zwingli wurde anlässlich der zweiten Zürcher Disputation im Okt. 1523 offenkundig. Auf der Suche nach auswärtigen Gesinnungsgenossen schrieb G. im Namen der Radikalen an Thomas Müntzer und an Martin Luther. Am 21.01.1525 vollzog er die erste Wiedertaufe an Jörg Blaurock in Zollikon, um dann von diesem selber die Taufe zu empfangen. Diese erste Erwachsenentaufe des 16. Jh. bedeutete für die Machtträger einen Skandal. Mit Leidenschaft und Leidensbereitschaft wirkte G. fortan als "Rädelsführer" (Zwingli) der Täufer in Zürich, Schaffhausen, Waldshut, St. Gallen und im Zürcher Oberland. Er lebte von seiner Fam. getrennt und wurde in Grüningen und Zürich gefangen gesetzt. G. starb an der Pest.

Quellen und Literatur

  • Qu. zur Gesch. der Täufer in der Schweiz, Bde. 1-2 und 4, 1952-74, (Reg.)
  • The Sources of Swiss Anabaptism: the G. letters and related documents, hg. von L. Harder, 1985
  • Mennonit. Lex. 2, hg. von C. Hege, C. Neff, 1937, 163-169
  • H. Fast, «Konrad G.», in Radikale Reformatoren, hg.von H.-J. Goertz, 1978, 103-114
  • H.-J. Goertz, Konrad G., 1998
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Zitiervorschlag

Ulrich J. Gerber: "Grebel, Konrad", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.01.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010454/2007-01-23/, konsultiert am 28.03.2024.