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Marschlins

Schloss mit Umgebung zur Zeit, als es Sitz des von Ulysses von Salis und Johann Peter Nesemann geleiteten Philanthropinums war. Ansicht in Parallelperspektive, signiert von Wolfgang Wanner, um 1775 (Rätisches Museum, Chur).
Schloss mit Umgebung zur Zeit, als es Sitz des von Ulysses von Salis und Johann Peter Nesemann geleiteten Philanthropinums war. Ansicht in Parallelperspektive, signiert von Wolfgang Wanner, um 1775 (Rätisches Museum, Chur). […]

Schloss in der Gemeinde Landquart GR. Das ehem. Wasserschloss - eines der wenigen seiner Art im Kt. Graubünden - liegt nordöstlich von Igis am Fuss der rechten Rheintalflanke. Diverse Grabensysteme sind dem regelmässigen Viereckbau vorgelagert, der drei Flankierungstürme und einen Hauptturm mit vorkragendem Oberbau aufweist. Die Anlage wurde in der Mitte des 13. Jh. als Lehen des Bf. von Chur errichtet; Vorläuferbauten aus dem 11. und 12. Jh. sind anzunehmen, aber nicht nachgewiesen. 1337 gelangte die Burg als Lehen an Hzg. Albrecht von Österreich, 1354 wurde sie an Gf. Friedrich von Toggenburg weitergegeben. 1460 verwüstete ein Brand die Gebäude. 1462 verkaufte Hzg. Sigismund die Feste an Ulrich von Brandis. Nach 1600 wurden die doppelten Wassergräben trockengelegt. Um 1635 renovierte Ulysses Salis die Burg und baute sie zum Schloss mit franz. Garten um. 1771 wurde im Hauptturm eine Schlosskapelle eingebaut; 1771-77 war M. Sitz des Philanthropinums. 1905 führten tief greifende Erneuerungen zum heutigen Aussehen.

Quellen und Literatur

  • H.R. Heyer, Hist. Gärten der Schweiz, 1980, 69, 71, 101
  • O.P. Clavadetscher, W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 1984, 304-307
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Zitiervorschlag

Maria-Letizia Boscardin: "Marschlins", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010958/2016-12-07/, konsultiert am 11.04.2024.