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Drachenloch

Endogene Korrosionshöhle im Seewerkalk des Drachenbergs auf 2427 m, oberhalb Vättis (Gem. Pfäfers SG). Sechs Räume, ca. 70 m lang, Eingang gegen Osten orientiert. Grabungen 1917-23 durch Theophil Nigg und Emil Bächler, 1954 von Elisabeth Schmid überprüft.

Über einer vorwürmzeitl. sterilen Schicht liegt die sog. Höhlenbärenschicht mit älterer Feuerstelle zwischen Raum II und III (C-14-Datierung: mehr als 49'000-53'000 Jahre alt) sowie jüngerer Feuerstelle zwischen Raum I und II (C-14-Datierung: ca. 5'370 Jahre alt). Nach Sedimentationsstillstand Ablagerung von Lehm, darüber holozäne Oberflächenschicht mit Schneckenhäusern. Im D. wurden keine eindeutigen Artefakte oder Zerlegungsspuren entdeckt. Vertreten ist die prähist. alpine Fauna mit Höhlenbär und Höhlenpanther. Die viel zu junge Datierung der vorderen Feuerstelle dürfte auf eine rezente Verunreinigung der Probe zurückzuführen sein.

Quellen und Literatur

  • SGGesch. 1, 90-100
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Zitiervorschlag

Regula Anna Steinhauser-Zimmermann: "Drachenloch", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.02.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012901/2005-02-09/, konsultiert am 25.04.2024.