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Golfstaaten

Situationskarte Golfstaaten © 2001 HLS und Kohli Kartografie, Bern.
Situationskarte Golfstaaten © 2001 HLS und Kohli Kartografie, Bern.

Die Beziehungen der Schweiz zu den Staaten des arabisch-persischen Golfs (Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Katar, Kuwait, Bahrain) entwickelten sich ebenso wie jene zu Saudi-Arabien im Gefolge des regionalen wirtschaftlichen Aufschwungs, der mit der gesteigerten Erdölförderung in den 1960er Jahren einsetzte. Bis 1973 waren knapp 100 Schweizer und Schweizerinnen im Gebiet der Golfstaaten tätig, 1980 waren es schon mehr als 300 (Techniker, Ingenieure, Architekten, Fachleute der Bau-, Energie- und Kommunikationsbranche sowie der Zementindustrie). Als sich die neuen Staaten 1971 für unabhängig erklärten, wurden sie vom Bundesrat sogleich anerkannt. Um die Präsenz der Schweiz in der Golfregion zu verstärken und den Wünschen der Wirtschaft entgegenzukommen, eröffnete der Bundesrat 1976 in Abu Dhabi eine Geschäftsstelle, die unter der Leitung eines Wirtschaftsdelegierten stand; 1981 wurde sie in eine Botschaft umgewandelt. Die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und den Golfstaaten sind rege: Die Vereinigten Arabischen Emirate gehören zu den wichtigsten Erdöllieferanten der Schweiz; ihre Staatsangehörigen kaufen Schweizer Liegenschaften, halten sich in der Schweiz auf und sind an Schweizer Fluggesellschaften beteiligt. Die Schweiz ihrerseits exportiert Uhren und Schmuck, technische Anlagen und Kriegsmaterial (vom Bundesrat im November 1990 nach der irakischen Invasion in Kuwait vorübergehend gesperrt). Nachdem die UBS 1974 in Bahrein eine Niederlassung eröffnet hat, sind inzwischen auch die andern grossen Schweizer Banken in der Region vertreten und aktiv.

Quellen und Literatur

  • EDA, Dok.

Zitiervorschlag

Marc Perrenoud: "Golfstaaten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.01.2006, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016576/2006-01-17/, konsultiert am 28.03.2024.