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Mairengo

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Leventina, seit 2012 Teil der Gemeinde Faido. Auf einer Terrasse der linken Talseite in der mittleren Leventina gelegen. Mairengo umfasste nebst dem gleichnamigen Dorfkern die Weiler Tortengo, Raslina und Polmengo. 1201 Mairencho. 1567 34 Haushalte; 1745 163 Einwohner; 1850 170; 1900 198; 1950 189; 1980 375; 2000 272; 2010 562; 211 488.

Mairengo: Situationskarte 2011 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Mairengo: Situationskarte 2011 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Im Mittelalter gehörte das Dorf zur Degagna Tarnolgio, die ihrerseits der Vicinanza (Nachbarschaft) Faido unterstand und deren Jahresversammlungen abwechslungsweise zweimal in Mairengo und einmal in Faido stattfanden. Zur Zeit der Landvögte teilte das Dorf das Schicksal der Leventina. Zur Pfarrei Mairengo gehörten auch Faido, Osco, Calpiogna und Campello. Die 1171 erwähnte und im 16. Jahrhundert umgebaute Kirche San Siro war die wichtigste in der mittleren Leventina. Der 2001 restaurierte heutige Bau trägt noch Spuren der alten romanischen Kirche (Fassade). Die Wirtschaft von Mairengo beruhte vor allem auf der Viehzucht, die am Ende des 20. Jahrhunderts praktisch verschwunden war, obwohl die der Bürgergemeinde gehörende Alp Formazzora (Bedrettotal) weiter bewirtschaftet wurde. Im Ortsteil Polmengo befand sich ab dem Beginn des 21. Jahrunderts eine Grossbaustelle für die neue Eisenbahnalpentransversale (AlpTransit Gotthard).

Quellen und Literatur

  • MDT, Serie 1
  • Il Comune, 1978, 225-239

Zitiervorschlag

Mario Fransioli: "Mairengo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.03.2021, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002078/2021-03-03/, konsultiert am 28.03.2024.