de fr it

Bellerive (VD)

Ehemalige politische Gemeinde VD, Bezirk Broye-Vully, seit 2011 mit Chabrey, Constantine, Montmagny, Mur (VD), Vallamand und Villars-le-Grand Teil der Gemeinde Vully-les-Lacs. B. umfasste das gleichnamige Dorf am Hang des Mont Vully, Cotterd, wo Kirche, Schule und ein Schloss aus dem 18. Jh. stehen, Vallamand-Dessous, einen Teil von Salavaux und zahlreiche Villen in den Rebbergen. 1228 Balariva. 1764 284 Einw.; 1803 303; 1850 402; 1900 487; 1950 453; 2000 528. Zwei bronzezeitl. Ufersiedlungen in Vallamand-Dessous. Die kleine Herrschaft B. war vom 13. Jh. bis 1709 eng mit der von Grandcour verbunden, dann erwarb der Berner Schultheiss Emanuel von Graffenried (1636-1715) sie von der Familie von Diesbach. Es gelang ihm, die Grenze zur gemeinen Herrschaft Murten nordwärts bis nach Guévaux zu verschieben, so dass sein Land Teil der Vogtei Avenches wurde. 1777 wurde die Herrschaft von Noé Antoine Abraham Bonjour erworben. Das Barockschloss aus dem 17. Jh. in Vallamand-Dessous wurde 1725 umgebaut. Unter bern. Herrschaft war B. ab 1751 Nieder-, Lehen- und Appellationsgerichtsort. Der Gemeinde stand ein Zwölferrat unter dem Vorsitz des Kastlans von Cudrefin vor. 1798-2006 war sie Teil des Bezirks Avenches. Kirchlich gehört B. zu Cotterd (bis 1701-02 Pfarrei B. genannt). Ein Altersheim besteht seit 1900. Die Wirtschaftstätigkeit konzentriert sich in Salavaux. Bedeutende Ferienhaus-Siedlung am Ufer des Murtensees.

Quellen und Literatur

  • D. Viollier, Carte archéologique du Canton de Vaud, 1927
  • F. Ciardo, G. Marion, La ville de Grandcour au Moyen Age, 1993

Zitiervorschlag

Gilbert Marion: "Bellerive (VD)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.02.2017, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002309/2017-02-08/, konsultiert am 28.03.2024.