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Siselen

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Erlach, Verwaltungskreis Seeland. Strassendorf auf einer Moräne am nördl. Rand des Gr. Mooses. Um 1160 Sisilli. 1764 269 Einw.; 1850 648; 1900 601; 1950 610; 2000 612. Einzelfunde aus der Bronzezeit und hallstattzeitl. Grabhügel. S. gehörte zur Herrschaft der Gf. von Neuenburg-Nidau, die auch den Kirchensatz, vermutlich als Lehen des Bf. von Lausanne, innehatten. 1388 kam das Dorf an Bern und zur Landvogtei Nidau. 1803 teilte man S. gegen seinen Willen dem Oberamt, ab 1831 dem Amtsbez. Erlach zu. Eine Kirche wird erstmals 1225 erwähnt. Das heutige, St. Silvester geweihte Gotteshaus wurde um 1500 erstellt und vom 17. bis ins 20. Jh. mehrfach umgebaut. Das Zelgdorf mit Acker- und Rebbau an der Landstrasse Ins-Aarberg erhielt 1516 das Recht, pro Fuhrlast ein Weggeld für den Strassenunterhalt zu erheben. Das Dorfrecht stammt von 1736. Die Juragewässerkorrektion ab 1874 ermöglichte die Urbarisierung des Mooses und somit den Gemüsebau, doch zwang die spätere Vernässung zu einer Gesamtmelioration (1970-87) und zur Güterzusammenlegung mit Nachbargemeinden. Seit 1916 ist S. eine Station an der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn. 2005 bot die Landwirtschaft noch ca. 44% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • P. Aeschbacher, Stadt und Landvogtei Nidau von den Anfängen bis ins 16. Jh., 1929
  • Z. Caviezel, Bauinventar der Gem. S., 2004
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Siselen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000288/2011-11-28/, konsultiert am 28.03.2024.