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Undervelier

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Jura, Bezirk Delsberg, die 2013 mit Bassecourt, Courfaivre, Glovelier und Soulce zur Gemeinde Haute-Sorne fusionierte. Undervelier liegt zwischen den zwei Sorne-Klusen am Fuss des Pichoux. 1179 Undreviller, deutsch früher Underswiler. 1818 516 Einwohner; 1850 646; 1870 707; 1900 497; 1910 570; 1950 432; 2000 321; 2010 300, 2012 291.

Undervelier: Situationskarte 2012 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Undervelier: Situationskarte 2012 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Die im Norden des Dorfs gelegene Grotte der heiligen Kolumba – ein vor allem während der mittleren Bronzezeit bewohntes Abri – wurde zu einem Wallfahrtsort, der Ende des 18. Jahrhunderts ausgebaut wurde. Undervelier war eines der dreizehn freien Dörfer des Delsbergertals im Fürstbistum Basel. Unter französischer Herrschaft 1793-1814 gehörte es zum Departement Mont-Terrible bzw. zum Departement Haut-Rhin. 1815-1978 war Undervelier Teil des Kantons Bern. Seit 1853 gibt es eine Einwohner- und eine Bürgergemeinde. Die Pfarrei ist seit dem 11. Jahrhundert bezeugt. Die Kirche Saint-Erard wurde 1841-1844 neu erbaut, der Kirchturm stammt von 1721. Die im 17. und 18. Jahrhundert errichteten Gebäude bei Les Forges waren in die ab 1599 vom Fürstbischof von Basel gegründeten Eisen- und Schmiedewerke eingegliedert. 1793 wurden diese privatisiert und 1880 geschlossen. Die Industriebauten bei Les Blanches-Fontaines aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts beherbergten bis 1924 eine Uhrenfabrik sowie ein Elektrizitätswerk, das noch in Betrieb ist. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat der 2. Sektor an Bedeutung eingebüsst.

Quellen und Literatur

  • L. Vautrey, Notices historiques sur les villes et les villages du Jura bernois 5, 1881, 613-647 (Neudr. 1979)

Zitiervorschlag

François Kohler: "Undervelier", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.07.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002952/2020-07-06/, konsultiert am 29.03.2024.