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AlbertMeyer

Nach seiner Ernennung zum Bundespräsidenten auf dem Titelblatt der Schweizer Illustrierten Zeitung, Dezember 1935, Nr. 50 (Schweizerische Nationalbibliothek).
Nach seiner Ernennung zum Bundespräsidenten auf dem Titelblatt der Schweizer Illustrierten Zeitung, Dezember 1935, Nr. 50 (Schweizerische Nationalbibliothek).

13.3.1870 Fällanden, 22.10.1953 Zürich, ref., von Fällanden und Zürich. Sohn des Johann Jakob, Landwirts, Gemeindepräsidenten und Kantonsrats. 1900 Elisabeth von Orelli, Tochter des Kaspar Adolf, Kreisforstmeisters, von Zürich. M. studierte Jurisprudenz und Volkswirtschaft in Zürich, Berlin und Leipzig; 1895 promovierte er in Zürich. Ab 1897 war er Handelsredaktor der NZZ, 1915 Chefredaktor. 1907-27 sass er im Gr. Stadtrat von Zürich (Parlament), ab 1915 im Nationalrat, 1923-29 amtierte er als Präs. der FDP Schweiz. 1927-29 war er Mitglied von Bankrat und Bankausschuss der Schweiz. Nationalbank. 1929 wurde M. nach vier Wahlgängen gegen den offiziellen FDP-Kandidaten Oskar Wettstein und den Sozialdemokraten Emil Klöti zum Nachfolger von Robert Haab in den Bundesrat gewählt. Zuerst Vorsteher des Dep. des Inneren, übernahm M. 1934 die Leitung des Finanzdep. 1936 war er Bundespräsident. In M.s Amtsperiode fiel die Weltwirtschaftskrise. Als Verfechter des Goldstandards und stabiler Wechselkurse wehrte er sich zunächst gegen eine Abwertung des Schweizer Frankens, musste diese aber nach dem Mehrheitsbeschluss des Bundesrats im Sept. 1936 trotzdem durchführen. Der Versuch einer umfassenden Bundesfinanzreform, welche die ab 1915 immer wieder erfolgten provisor. Regelungen ersetzen sollte, scheiterte im Juni 1938 am Nein des Nationalrats. Die darauf vom Finanzdep. ausgearbeitete befristete Übergangslösung hiess das Volk im Nov. 1938 gut. Am 5.12.1938 trat M. aus dem Bundesrat zurück. Seine letzten Lebensjahre, die er zurückgezogen verbrachte, waren überschattet von einer schweren Krankheit. M. hat sich als pflichtgetreuer Politiker über die eigene Partei hinaus Ansehen erworben. Oberstleutnant der Infanterie.

Quellen und Literatur

  • Gruner, Bundesversammlung 1, 89 f.
  • Altermatt, Bundesräte, 378-383
  • A. Cattani, Albert M., Chefredaktor und Bundesrat, 1992
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 13.3.1870 ✝︎ 22.10.1953

Zitiervorschlag

Alfred Cattani: "Meyer, Albert", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.11.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003666/2009-11-05/, konsultiert am 28.03.2024.