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Asea Brown Boveri (ABB)

Die Belegschaft strömt nach Arbeitsschluss aus der Fabrik in Baden. Fotografie, 1915 (Historisches Archiv ABB Schweiz, Baden).
Die Belegschaft strömt nach Arbeitsschluss aus der Fabrik in Baden. Fotografie, 1915 (Historisches Archiv ABB Schweiz, Baden).

Holdingges. des weltweit tätigen Elektrotechnik-Konzerns ABB mit Sitz in Zürich; 1988 gegr. durch den Zusammenschluss der BBC Brown Boveri AG, Baden, mit der schwed. Asea, die je 50% des Aktienkapitals halten. 1891 gründeten Charles Eugen Lancelot Brown und Walter Boveri die Brown, Boveri & Cie., Baden (BBC). Techn. Spitzenleistungen liessen BBC rasch wachsen, z.B. der zylindr. Rotor für Turbogeneratoren (1901). Dieser erschloss, zusammen mit der im selben Jahr aufgenommenen Fabrikation erstklassiger Dampfturbinen, der 1900 in eine AG umgewandelten BBC eine neue Haupttätigkeit im Bau von Dampfturbogruppen. Damit begann der Ausbau zum Grosskonzern. Die Konkurrentin AEG erwarb 1904/05 eine Kapitalmehrheit, stiess diese aber infolge zu grosser Reibungsflächen der beiden Konzerne bis 1915 wieder ab. Seither ist das BBC-Aktienkapital breit gestreut. Die Krisen der Zwischenkriegszeit stoppten vorübergehend das Wachstum: zahlreiche Entlassungen, 1924 und 1938 Sanierungen mittels Kapitalschnitt. BBC diversifizierte in fast alle Gebiete der Elektrotechnik, oft mit Weltneuheiten (1923 Turbolader, 1939 Gasturbine, 1951 Elektronen-Kreisbeschleuniger) und Maximalleistungen (1973 Dampfturbogruppe 1'300 MW, 1994 Gasturbine 240 MW). Noch vor 1914 fasste BBC in den wichtigsten europ. Industrieländern Fuss, nach 1945 vermehrt auch in Übersee (1987: 159 Konzernges. auf fünf Kontinenten). Die 1900 gegr. Tochter Brown, Boveri & Cie. Aktienges. in Mannheim (D) war ab ca. 1930 grösser als das Stammhaus. 1967 fusionierte BBC mit der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO), 1969 mit der Sécheron in Genf. Von ca. 1910 an war BBC das grösste Unternehmen der schweiz. Maschinenindustrie. Das Stammhaus blieb Dachges. des Konzerns und gleichzeitig fabrizierendes Unternehmen, bis es auf Anfang 1988 alle industriellen Aktivitäten an ABB abtrat. Die schweiz. ABB-Ges. waren 1988-2001 in der Subholding Asea Brown Boveri AG, Baden (ABB Schweiz), zusammengefasst. Umsatz Schweiz/weltweit: 1920 (nur Schweiz) 75 Mio. Fr., 1945 90/185 Mio. Fr., 1987 2,3/10,4 Mrd. Fr., 1995 5,1/39,8 Mrd. Fr., 1999 2,6/41,4 Mrd. Fr. Personal Schweiz/weltweit: 1920 5'300/23'000, 1945 6'700/30'000, 1987 15'500/94'000, 1995 12'700/210'000, 1999 8'100/161'430.

Quellen und Literatur

  • N. Lang, Charles E.L. Brown 1863-1924, Walter Boveri 1865-1924, 1992, (mit Bibl.)
Weblinks
Normdateien
GND
Kurzinformationen
Variante(n)
ABB
Kontext Brown, Boveri & Cie. (BBC)

 

Zitiervorschlag

Andreas Steigmeier: "Asea Brown Boveri (ABB)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.10.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041792/2001-10-19/, konsultiert am 28.03.2024.