Von Gottlieb Duttweiler gegründete Zeitung, die 1935-1939 wöchentlich und ab 1939 täglich (jeweils am Vorabend des entsprechenden Tags erhältlich) erschien.
Die Tat war das Sprachrohr des Landesrings der Unabhängigen (LdU). Sie verfocht innenpolitisch die Politik ihres Gründers und erlangte mit den Jahren den Ruf eines seriösen und kritischen Blatts, vor allem durch die Wochenbeilage Literarische Tat unter der Leitung von Max Rychner und später von Erwin Jaeckle. Die Zeitung widersetzte sich von Anfang an dem Nationalsozialismus und erreichte vor dem Zweiten Weltkrieg eine Auflage von über 40'000 Exemplaren. Mit dem Niedergang der politischen Presse verlor die Zeitung Leserinnen und Leser – 1976 betrug die Auflage nur mehr rund 25'000 Exemplare – und verzeichnete steigende Verluste. Die Verantwortlichen der Migros, denen die bisherige Zeitung zu elitär und abgehoben war, beschlossen deshalb deren Umgestaltung in eine gemässigte Boulevardzeitung (mit dem Fokus auf dem Konsumentenschutz, aber ohne «Sex and Crime»); eine Petition von ca. 150 Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Politik, wenigstens die Literarische Tat weiterzuführen, verhallte ungehört. Die Tat in ihrer bisherigen Form erschien am 1. April 1977 zum letzten Mal, die neue Boulevardzeitung drei Tage später zum ersten Mal, kleinformatig und farbig, unter der Leitung des Chefredaktors Roger Schawinski. Der scharfe, oft wirtschaftskritische Stil der Tat führte schon bald zu einem Dauerstreit zwischen der Redaktion und der Heraus- und Geldgeberin Migros, deren Management die inhaltliche Ausrichtung des Blatts zu bestimmen suchte. Dieser Konflikt eskalierte in der Entlassung des Chefredaktors, einem Streik der Redaktion, weshalb die Zeitung am 23. September 1978 nicht erschien, sowie der darauffolgenden fristlosen Kündigung der Arbeitsverträge der ca. 40 Redaktorinnen und Redaktoren. Am 25. September 1978 wurde Die Tat eingestellt.